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Abendländische Karma-Erkenntnis

Abendländische Karma-Erkenntnis

Von

Mieke Mosmuller

24-04-2019 2 Kommentare Print!
In Bern gab es am 7. April das Thema ‚abendländische Karma-Erkenntnis‘. Um den rein abendländischen Charakter von Reinkarnation und Karma dar zu stellen gab ich ein Zitat aus einem Vortrag von Rudolf Steiner, worin er den Unterschied mit dem Buddhismus andeutet.

‘Ich habe schon einmal erwähnt: ein christlicher Weiser, der zu parallelisieren wäre mit dem buddhistischen Weisen, würde anders zu dem König Milinda gesprochen haben. Der buddhistische Weise sagte zu dem König: Betrachte dir den Wagen! Räder, Deichsel und so weiter, das sind die Teile des Wagens, und über diese Teile hinaus ist «Wagen» nur Name und Form. Du hast nichts Reales gegeben in dem Wagen mit dem Namen Wagen; sondern wenn du zum Realen gehen willst, mußt du die Teile nennen. — Der christliche Weise würde über denselben Fall in folgender Art gesprochen haben: O weiser König Milinda, du bist zu Wagen gekommen. Sieh dir an den Wagen: du kannst an dem Wagen nur sehen die Räder, die Deichsel, den Wagen- kasten und so weiter. Aber ich frage dich einmal: Kannst du mit den bloßen Rädern hierher fahren?, kannst du mit der bloßen Deichsel hierher fahren?, kannst du mit dem bloßen Sitz hierher fahren? und so weiter. Du kannst also auf allen Teilen nicht hierher fahren! Sofern sie Teile sind, machen sie den Wagen; aber auf den Teilen kannst du nicht hierherkommen. Wenn aber die Teile zusammen den Wagen

ausmachen, so ist noch etwas anderes notwendig, als daß sie Teile sind. Das ist zunächst für den Wagen der ganz bestimmte Gedanke, der Räder, Deichsel, Wagenkasten und so weiter zusammenfügt. Und der Gedanke des Wagens ist etwas ganz Notwendiges, was du zwar nicht sehen kannst, was du aber darum doch anerkennen mußt!—Und der Weise würde dann übergehen auf den Menschen und sagen: Von dem einzelnen Menschen kannst du nur sehen den äußeren Leib, die äußeren Taten und die äußeren seelischen Erlebnisse; du siehst aber an dem Menschen so wenig sein Ich, wie du den Namen Wagen an seinen einzelnen Teilen siehst. Aber wie etwas ganz anderes in den Teilen begründet ist, — nämlich das, was dich hierher fahren läßt, so ist auch beim Menschen in allen seinen Teilen etwas ganz anderes begründet, nämlich das, was das Ich ausmacht. Das Ich ist etwas Reales, was als ein Übersinnliches von Inkarnation zu Inkarnation geht.‘

Rudolf Steiner, Von Jesus zu Christus, GA 131, S. 125


Mieke MosmullerAbendländische Karma-Erkenntnis Von Mieke Mosmuller

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Kommentare
  • Von Panchita van de perre @
    Ook in Boeddhisme is er een menner nodig Iemand die het geheel bestuurd !!
  • Von Theophil Urech @
    Von Giovanni Segantini, ca. 1896.
    Meine Seele.
    Mit meinem Körper, in den das Schicksal meine Seele legte, hatte ich viel zu kämpfen. Er war verlassen und Waise mit sechs Jahren, so allein ohne Liebe, fern von allen wie ein toller Hund. In solchen Verhältnissen konnte ich nur verwildern und gegenüber den bestehenden Gesetzen war ich stets von Unruhe und Aufruhr erfüllt. Die menschliche Gesellschaft verdeckte meinen durch Schmutz und Hunger elenden Körper, aber Sein Schmutz und Hunger erreichten mich nicht; im Gegenteil, je mehr sie mit Dreck nach meinem elenden Körper warfen, um so mehr erstarkte ich mit einem Gefühl der Liebe für uns alle, die wir elend sind.
    Der Maler Segantini, der für seine Schriften fast unbekannt ist.