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Alzheimer

Alzheimer

Von

Mieke Mosmuller

05-10-2016 6 Kommentare Print!

Es wird gesagt, dass 70% aller Demenz auf der Alzheimer-Erkrankung beruht. Diese Form von Demenz wird als eine Krankheit aufgrund von Veränderungen im Nervensystem des Gehirns betrachtet. Diese Veränderungen zeigen sich tatsächlich, aber die Wissenschaftler sind sich über die Wahrheit ihrer Annahmen nicht sicher.


Die Symptome sind: ein progressiver Verlust der kognitiven Funktionen, beginnend mit dem Verlust des Kurzzeitgedächtnisses. Dieser äußert sich in der Unmöglichkeit des Erinnerns kürzlich gelernter Tatsachen und des Aufnehmens neuer Informationen, in Problemen bei der Aufmerksamkeitszeit, dem Planen, der Flexibilität, dem abstrakten Denken sowie in einem abnehmenden Gedächtnis von Bedeutungen und Begriffen. Ein wichtiges Symptom ist überdies, dass in der progressiven Demenz die Zeit immer schneller zu verlaufen scheint. Langfristig entstehen zudem Schwächen bestimmter physischer Funktionen. Aber wir wollen uns auf die beginnende Form konzentrieren. Die Alzheimer-Erkrankung ist der Alptraum des Alt- und Dementwerdens.

In der modernen Medizin ist es eine Art Vergehen, zu sagen, dass ein Mensch etwas tun könne, um Krankheit zu verhindern, denn das würde bedeuten, dass, wenn jemand die Krankheit hat, es sein eigener Fehler ist, eigene Schuld. Nur physische Maßnahmen wie körperliche Übungen oder Diät werden akzeptiert. Aber wenn man all die anderen möglichen Maßnahmen durchführen muss, die eine Erkrankung verhindern könnten, würde man ein Sklave des physischen Leibes und der medizinischen Berater werden, die nicht wollen, dass Menschen die Schuld ihrer Krankheit bekommen. Auf der anderen Seite gibt es gerade eine Tendenz, Menschen die Schuld für ihre Krankheit zu geben, nämlich, wenn sie die Maßnahmen, die von der regulären Medizin diktiert werden, nicht befolgen. Es ist also ein kompliziertes Problem.

Hier in diesen philosophischen Reflexionen nehme ich mir die Freiheit, über das Leben zu sprechen, ohne die öffentliche Meinung zu Rate zu ziehen. Aber wie ich es schon im vorigen Text tat, will ich nochmals betonen, dass ich nie jemandem die Schuld geben würde, dass er eine Krankheit hat. Das hat keinen Sinn, und es wäre herzlos. Sein Leben ist, wie es ist, und der Mensch kommt mit einer sehr spezifischen Anlage in dieses Leben, die in früheren Inkarnationen 'gebaut' worden ist. Es wäre ziemlich frivol, zu denken, dass wir alle Fäden in unseren eigenen Händen haben.
Aber manche Fäden sind in unseren Händen, weil sie uns gegeben wurden. Und wir müssten die Weisheit entwickeln, zu wissen, welche Fäden dies sind.

Als ich in der Schule war, las ich einmal ein Buch einer niederländischen Autorin, An Rutgers-van der Loeff. Ich lebte in derselben Straße wie diese Autorin und ging oft mit ihrer Tochter zur Schule. Der Titel des Buches war „Mensch oder Wolf“. Ich erinnere mich an den Inhalt nicht mehr wirklich. Aber ich erinnere mich an einen Spruch darin, auf englisch. Dieser Spruch hat mich in meiner Pubertät und in der Studentenzeit begleitet, und auch noch einige Jahre meines Berufslebens, bis ich die Anthroposophie entdeckte, und der Spruch begleitet mich noch immer. Später entdeckte ich, dass dieser Spruch Franziskus von Assisi zugeschrieben wird. Der Spruch hat genau das in sich, was wir brauchen, um zu den richtigen Entschlüssen im Leben zu kommen. Er gibt den goldenen Mittelweg: Herr gib mir die Gelassenheit, was ich nicht ändern kann, hinzunehmen; den Mut zu ändern, was ich ändern kann und die Weisheit, den Unterschied zu erkennen. ('Lord, grant me the serenity to accept the things I cannot change; the courage to change the things I can; and the wisdom to know the difference.')

In diesem Spruch liegt meine Entschuldigung für die Freiheit, hier über Maßnahmen im Leben zu schreiben, die ergriffen werden können, um Demenz und selbst Alzheimer zu vermeiden: Finde den Unterschied zwischen dem, was wir akzeptieren müssen, und dem, was wir verändern können. Aber wir müssen mit diesen Veränderungen beginnen, wenn wir noch jung sind, ab dem 35. Lebensjahr. Und wenn wir diese Maßnahmen finden wenn wir schon viel älter sind, werden wir sie mit viel mehr Energie und Intensität ergreifen müssen.

Unser Gehirn funktioniert wie ein Spiegel, er reflektiert all unsere Handlungen von Seele und Geist und bringt diese in das Bewusstsein. Wenn der Spiegel in Verfall gerät, dann wird die Reflektion vage und schwer wahrzunehmen, obwohl sie noch immer da ist. Wir müssten also für einen gut gepflegten, klar glänzenden Spiegel sorgen. Die Frage entsteht: Kann man das auf eine effektive Weise tun? Wir werden dafür auf die Funktionen des Geistes und des Leibes in ihrem Verhältnis schauen müssen, um zu verstehen, was jeder Mensch selbst tun kann, um einem Rückgang der kognitiven und emotionalen Funktionen beim Älterwerden vorzubeugen. Das werde ich in der nächsten Woche beschreiben.

Alzheimer



Sonntag 13. November 2016 Bern

DEMENZERKRANKUNGEN WIRKSAM VORBEUGEN

VORTRAG UND ÜBUNGEN MIT
Mieke Mosmuller


14.00 bis 18.00 Uhr

Nydeggstalden 34
Pflegestätte für musische Künste pfmk.ch

Demenzerkrankungen äussern sich in einem Verlust der Gedächtnisfähigkeit und einem immer schwieriger werden des Denkens. Durch eine Verlebendigung der Wahrnehmung und des Denkens gelingt es, der Entstehung von Demenz wirksam vorzubeugen.
Im Übungsteil begeben wir uns auf denkerischem Weg auf die Spurensuche nach einem einzigartigen Heilmittel, das in jedem Menschen verborgen liegt.

Mieke Mosmuller (*1951 in Amsterdam) ist eine niederländische Ärztin, Philosophin und Autorin. Ihre Forschungen zeigen den Weg zur Entwicklung eines reinen Denkens und dessen Bedeutung für die Zukunft.
miekemosmuller.com

Vortrag 14.00-15.00 Uhr
Gespräch/Übung 15.30-18.00 Uhr

Preis
CHF 35.-
Nur Vortrag CHF 18.-

Info
Andreas Vettiger
fahriete@sunrise.ch - 032 944 22 42
freundemiekemosmuller.deAlzheimer Von Mieke Mosmuller

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Kommentare
  • Von Michael Hall @
    I think this is balanced and excellent. Thank you.
  • Von @
    Looking forward to reading what comes after.
  • Von Simone @
    Liebe Mieke,
    bei deinem Vortrag in Bern wäre ich gern dabei gewesen.
    Und ja, ich weiß, dass du hier im Blog die philosophischen Reflexionen zum Thema darstellen willst.

    Erlaube mir bitte trotzdem, ausgehend von deinen Sätzen oben, anzuknüpfen:
    "... Finde den Unterschied zwischen dem, was wir akzeptieren müssen, und dem, was wir verändern können. Aber wir müssen mit diesen Veränderungen beginnen, wenn wir noch jung sind, ..." - ich meine, nicht erst, wenn wir 35 Jahre alt geworden sind. Spätestens wenn wir erwachsen oder gar selbst Eltern geworden sind - bereits da beginnt ganz eindeutig für das, was ich in meinem Kommentar in den Blick nehmen will in Bezug auf Demenz und Alzheimer, unsere Eigen- und Mitverantwortung.
    Aus eigener Erfahrung muss ich heute sagen: es gibt sehr viel mehr, was wir tun und worüber wir uns heute Gedanken machen sollten.
    Es gibt Internet-Seiten dazu:
    http://www.csn-deutschland.de/home.htm bzw.
    http://www.csn-deutschland.de/download/singer.pdf und
    http://www.buergerwelle.de/de/suchergebnisse.html?search=Alzheimer&id=324 bzw.
    http://www.buergerwelle.de/de/suchergebnisse.html?search=Demenz&id=324 ...

    Mit diesen Links ist alles angedeutet, was zu sagen - zusätzlich zu den ohne Frage unbedingt beachtenswerten möglichen philosophischen Reflexionen dieses Themas - mindestens heute auch noch unbedingt mit bedenkenswert ist.
    Beste Grüße.
    Simone
    • Von Mieke Mosmuller @
      Ja, das ist natürlich deutlich, dass die Umwelt uns schwer belastet, aber da nicht alle Menschen eine Demenz entwickeln, muss noch etwas mehr los sein, als Chemie und Elektromagnetismus. Das lässt sich hier nicht umfassend darstellen. Übrigens sehe ich den chemischen und elektromagnetischen Smog auch als zu überwinden.
      • Von Simone @
        Liebe Mieke.
        hab Dank für deine Antwort.
        Auf jeden Fall geht es in Bezug auf im Alter nachlassende mentale Funtionen sicher noch um vieles mehr als bloß um Elektrosmog oder die Überempfindlichkeit, Wechselwirkungen oder die Akkumulation von Chemikalien. Und ja, auch ich bin sicher, dass es für den Menschen darum geht, gerade das - ebenso wie auch den mehr unbewussten Gebauch unserer mentalen Fähigkeiten - aktiv von innen heraus ausgleichen oder komplementär ergänzen zu lernen, was in der heute weitgehend technisierten und chemisierten Umwelt als Einseitigkeit vorhanden ist.
        Jedoch: bevor ich auch nur auf die Idee kommen kann, dass da tatsächlich dem Menschen Möglichkeiten gegeben sind, auch auf diesen Gebieten Ausgleichendes auf geistigem Wege hinzuzuschaffen, muss ich doch zunächst mal bemerken, dass überhaupt Handlungsbedarf besteht. Die Phänomene z.B. von Demenz, oder auch von Chemikalien-Belastung oder Elekrtosmog (auch im Zusammenhang mit Demenz) und sicher vielem Anderen mehr, was heute nach bewussterem Umgang schreit, bloß einfach zu ignorieren oder zu leugnen, verunmöglicht eben von vorn herein ALLE Möglichkeit, zu bemerken, was da noch darauf wartet, durch uns aktiv entdeckt und entwickelt zu werden, statt alles immer weiter bloß dem bequemeren Selbstlauf zu überlassen.
        Ich habe diese beiden Dinge nun mit erwähnt und gern einbezogen sehen wollen, weil ich sie eben als mitbeteiligte Faktoren auch innerhalb der Thematik der Demenz erachte.
        Und weil ich ganz besonders grauselig unseren heutigen oft eben mehr als sorglosen Umgang z.B. mit Funk- und anderer Strahlung finde ... wo oft gerade die Dächer von Altersheimen benutzt werden als Sendemast-Gebäude. ... ... ... Da fehlen mir immer wieder einfach die Worte bei so viel Unbedachtheit oder Machlässigkeit im Umgang mitenander oder mit unserer Mitwelt.

        Wenn du nach dem Thema Demenz vielleicht in künftigen Beiträgen auch schreiben könntest darüber, wie ich in mir die "Nebenwirkungen" von Chemie und von Elektromagnetismus ausgleichen kann, dann ürde mich das sehr freuen.

        Herzlich.
        Simone
        • Von Mieke Mosmuller @
          Ja, deshalb habe ich die längste Zeit meiner Arbeit als Ärztin verbracht, ein Beruf worin die Handlungsfähigkeit wohl am größten sein muss. Über die Bedeutung und das Ausgleichen von den Nebenwirkungen von Elektromagnetismus und Chemie habe ich in den vergangenen Jahren mehrere Kurse gegeben. Die Texte müssen irgendwann einmal ausgearbeitet werden. Herzliche Grüße!