Wenn wir aber von allen Erwägungen absehen, dann ist es auf jeden Fall so, dass wir bedroht sind und werden. Allerdings fehlt mir dasjenige, was in früheren Katastrophen doch immer noch da war so ungefähr total: Der geistige, spirituelle, religiöse Trost. Der Materialist braucht den nicht. Aber es gibt noch immer viele Christen auf dieser Erde. Sie müssten ein Gegengewicht bilden gegen die ‚Isolation aus Angst zur Infizierung‘. Ich gebe hier kurz die Verlautbarungen von drei Niederländischen christlich-kirchlichen Organisationen wieder:
Römisch-katholische Kirche
‚Wegen des Coronavirus-Ausbruchs sagt die römisch-katholische Kirche bis zum Ende des Monats alle Samstags- und Sonntagsmessen ab. Im Prinzip können die Menschen in die Kirche gehen, um für sich selbst zu beten. (...) Die römisch-katholische Kirche hatte bereits vorher festgelegt, dass Oblaten nicht auf die Zunge gelegt werden dürfen, und dass Weihwasser beim Betreten und Verlassen der Kirche nicht verwendet werden darf.‘
Christlich Reformierte Kirchen (CGK)
‚Wir vertrauen darauf, dass Sie als Kirchenrat in Ihrer Verantwortung die Richtlinien der Regierung befolgen. Schließlich ist uns die Regierung auch vom Herrn in seiner Fürsorge gegeben‘ (...)
‚Bescheidenheit passt zu uns. Hilft uns ein solcher Virus nicht bei der Zerbrochenheit der Sünde und der sehr begrenzten menschlichen Fähigkeit, Leben zu schaffen oder zu erhalten? Wer aber im Besitz des Herrn Jesus ist, kann im Vertrauen leben und sich für immer in Sicherheit wissen.‘
Die Christengemeinschaft
(…) In diesem Fall muss eine Entscheidung pro Gemeinde getroffen werden:
- ob die Dienste mit vorheriger Benachrichtigung fortgesetzt werden (bis zur maximalen Anzahl) – oder die Gottesdienste vorerst ohne eine Gemeinde, nur mit Priestern und Geistlichen, abgehalten werden. Ich hoffe, dass wir in der Zwischenzeit die kranken und verletzlichen alten Menschen nicht vergessen, die gezwungen sind, zu Hause zu bleiben und vielleicht etwas öfter als sonst anzurufen, wenn ein Besuch zu Hause nicht sinnvoll oder möglich ist.
Mit guten Wünschen für Stärke und Zuversicht in dieser unruhigen Zeit, herzliche Grüße,
(Lenker)‘
Was bleibt uns eigentlich übrig in Zeiten wie diese?
‚Wenn sie seine Liebe wüsten,
Alle Menschen würden Christen,
Ließen alles andre stehn;
Liebten alle nur den Einen,
Würden alle mit mir weinen
Und in bitterm Weh vergehn.‘
(Novalis, geistliche Lieder)
In den Entwicklungen, wie wir sie jetzt sehen, ist keine Spur von einem – wenn auch nur vergangenen – Glauben. Man ist sogar die Erinnerung daran losgeworden. Es gibt ja nureinen christlichen Schutz, nur eine christliche Therapie, nur eine christliche Rettung vor der Angst: Christus selbst, das ist die Liebe.
Weiß denn keiner mehr, dass die Hostie eine Heilkraft trägt, die in keinem chemischen Heilmittel da ist? Wie kann man doch den Menschen die Möglichkeit nehmen, die Kommunion zu empfangen, das Sakrament?
Dann bleibt uns nur noch die innerliche Vertiefung in das christliche Prinzip und dann empfangen wir da die Kommunion. Zum Beispiel durch Meditation des folgenden Abschnitts aus dem Johannes-Evangelium:
‚Am Abend aber gingen die Jünger hinab an das Meer und traten in das Schiff und kamen über das Meer gen Kapernaum. Und es war schon finster geworden, und Jesus war nicht zu ihnen gekommen. Und das Meer erhob sich von einem großen Winde. Da sie nun gerudert hatten bei fünfundzwanzig oder dreißig Feld Wegs, sahen sie Jesum auf dem Meere dahergehen und nahe zum Schiff kommen; und sie fürchteten sich. Er aber sprach zu ihnen: Ich bin's; fürchtet euch nicht! Da wollten sie ihn in das Schiff nehmen; und alsbald war das Schiff am Lande, da sie hin fuhren.’
(www.emmauspastoraat.nl)