Home
>
Blog
>
Der Zusammenschluss in der Unendlichkeit

Der Zusammenschluss in der Unendlichkeit

Von

Mieke Mosmuller

10-02-2016 7 Kommentare Print!
Ich zitiere Rudolf Steiner, über die Lehre des Zarathustra:

'Nun blieb aber diese Lehre durchaus nicht etwas Abstraktes, im Gegenteil, sie wurde etwas ganz Konkretes. Es ist für das heutige Zeitalter, selbst wenn die Menschen ein gewisses Gefühl für das Geistige haben, das hinter dem Sinnlichen steht, schon recht schwer begreiflich zu machen, wie eine wirklich geisteswissenschaftliche Weltanschauung nicht nur eine einheitliche zentrale Geistesmacht braucht. Wie wir aber die einzelnen Naturkräfte unterscheiden müssen - Wärme, Licht, chemische Kräfte und so weiter -, so müssen wir auch in der Welt des Geistigen nicht bloß einen einheitlichen Geist unterscheiden, der wahrhaftig dadurch nicht geleugnet wird, sondern geistige Unterkräfte, geistige «Hilfskräfte», deren Gebiet dann enger umgrenzt ist als das Gebiet des allumfassenden Geistes. So unterschied denn auch Zarathustra von diesem allumfassenden Ormuzd sozusagen die Diener, die dienenden geistigen Wesenheiten des Ormuzd. Bevor wir aber zu diesen dienenden geistigen Wesenheiten heruntersteigen, wollen wir noch auf eines aufmerksam machen, darauf nämlich, daß diese Zarathustra-Anschauung nicht etwa ein bloßer Dualismus ist, eine bloße Zwei-Welten-Lehre, eine Lehre von der Welt des Ormuzd und der Welt des Ahriman; sondern sie ist schon eine Lehre davon, daß diesen zwei Weltenströmungen etwas Einheitliches zugrunde liegt, eine einheitliche Macht, aus der wieder hervorgeht sowohl das Reich des Lichtes wie das Reich des Schattens, das Reich des Ormuzd wie das des Ahriman. Es ist nun sehr schwierig, einen Begriff davon hervorzurufen, was Zarathustra als das Einheitliche hinter Ormuzd und Ahriman ansah, von dem uns schon die griechischen Schriftsteller sagten, daß die alten Perser es als das in Einheitlichkeit Lebende verehrten, und was Zarathustra nannte «Zeruane akarene», das ist, was hinter dem Licht steht. Wodurch können wir uns einen Begriff für das schaffen, was Zarathustra und die Zarathustra-Lehre unter «Zeruane akarene» oder «Zaruana akarana» versteht?

Denken wir uns einmal den Verlauf der Entwickelung. Wir müssen uns vorstellen, daß die Entwickelung gegen die Zukunft hin so verläuft, daß die Wesen immer vollkommener und vollkommener werden, so daß wir, wenn wir in die Zukunft blicken, immer mehr und mehr den Schein des Lichtreiches, des Ormuzd, sehen. Wenn wir in die Vergangenheit den Blick richten, sehen wir, wie da die Kräfte liegen, welche mit der Zeit völlig aufhören müssen, die besiegt werden müssen, so daß wir da in die dem Ormuzd gegnerischen Kräfte, in die ahrimanischen Kräfte herein-blicken. Nun hat man sich vorzustellen, daß dieser Blick sowohl in die Zukunft wie in die Vergangenheit zu demselben Punkte führt. Das ist eine Vorstellung, die für den heutigen Menschen außerordentlich schwer zu vollziehen ist. Denken wir uns dazu einen Kreis: wenn wir von dem untersten Punkte nach der einen Seite gehen, kommen wir zu dem gegenüberliegenden Punkte oben; wenn wir nach der andern Seite gehen, kommen wir ebenfalls zu demselben Punkte. Nehmen wir den Kreis größer, so müssen wir einen weiteren Weg machen, und der Bogen wird dadurch flacher und flacher. Nun können wir den Kreis immer größer und größer machen, dann ist das Ende, daß die Kreislinie zuletzt eine Gerade wird: dann geht der Weg nach der einen Seite in die Unendlichkeit und nach der anderen Seite auch. Aber kurz vorher, wenn wir nicht so weit gehen, wenn wir den Kreis nicht so groß machten, dann würden wir, wenn wir nach der einen Seite wie nach der andern Seite gingen, zu einem und demselben Punkte kommen. Warum sollte nun, wenn der Kreis so flach wird, daß seine Linie eine Gerade wird, nicht dasselbe gelten? Dann muß der eine Punkt in der Unendlichkeit der gleiche sein wie der auf der anderen Seite. Und wenn man nur lange genug den Atem halten könnte, müßte man nach der einen Seite gehen können und auf der andern Seite zurückkommen. Das heißt: es liegt für eine die Unendlichkeit ergreifende Vorstellung eine Linie zugrunde, die nach beiden Seiten ins Unendliche verläuft, die aber eigentlich eine Kreislinie ist.

Was ich Ihnen jetzt als eine Abstraktion vor Augen geführt habe, das liegt in der Zarathustra-Anschauung dem zugrunde, was er mit Zaruana akarana meinte. Wir blicken auf der einen Seite - der Zeit nach - in die Zukunft hinein, auf der andern Seite in die Vergangenheit; aber die Zeit schließt sich zum Kreise, nur liegt dieser Zusammenschluß erst in der Unendlichkeit. Und dieser sich selbst findenden Schlange der Ewigkeit - die dargestellt werden kann durch die Schlange, die sich selbst in ihren Schwanz beißt - ist sowohl die Kraft des Lichtes einverwoben, die uns immer heller und heller leuchtet, wenn wir nach der einen Seite blicken, wie auch die Kraft der Finsternis, die uns nach der andern Seite immer dunkler und dunkler scheint. Und wenn wir selbst mitten drinnen stehen, haben wir selbst Licht und Schatten - Ormuzd und Ahriman - durcheinandergemischt. Alles ist einverwoben dem sich selbst findenden, unendlichen Strome der Zeit: Zaruana akarana.

...
Nun sah Zarathustra hinter dem, was in der Sinneswelt ist, besonders in der Art, wie sich die Sterne innerhalb des Weltenraumes zu Gruppen zusammenfügen, eine solche Zeichenschrift. Wie wir auf dem Papier die Buchstaben haben, so sah er in dem, was uns als die Sternenwelt im Raume umgibt, etwas wie die Buchstaben von den geistigen Welten, die zu uns sprechen. Und es bestand die Kunst, einzudringen in die geistige Welt und die Zeichen, die uns durch die Anordnung der Sterne gegeben sind, zu lesen, zu deuten, an der Bewegung und Anordnung der Sternenwelten die Art zu entziffern, wie die Geister draußen ihre Taten des GeistErschaffens in den Raum schreiben. Das wurde für Zarathustra und seine Schüler dasjenige, worauf es ihnen ankam.
...
Es ist der Tierkreis, der Zodiakus, eine in sich selbst zurückkehrende Linie, ein Ausdruck für die in sich selbst zurückkehrende Zeit. Im höchsten Sinne des Wortes geht der eine Ast der Zeit nach der Zukunft, nach vorwärts, der andere in die Vergangenheit, nach rückwärts. Was später der Tierkreis wurde, ist Zaruana akarana: die in sich selbst sich findende Zeitlinie, welche Ormuzd beschreibt, der Geist des Lichtes. Das ist der Ausdruck für die geistige Tätigkeit des Ormuzd. Die Bahn der Sonne durch die Tierkreisbilder ist der Ausdruck der Tätigkeit des Ormuzd, und Zaruana akarana hat sein Symbol im Tierkreis. Im Grunde genommen sind «Zaruana akarana» und «Zodiakus» dasselbe Wort so wie «Ormuzd» und «Ahura Mazdao». Einverwoben ist zweierlei in dem «Gehen durch den Tierkreis»: einmal ein gewisser Gang der Sonne im Hellen, wo sie im Sommer ihre vollen Kräfte als Lichtkräfte auf die Erde sendet, - aber auch ihre geistigen Kräfte schickt sie uns aus dem Lichtreich des Ormuzd. Derjenige Teil des Tierkreises also, den Ormuzd während des Tages oder während des Sommers durchläuft, zeigt uns, wie Ormuzd unbehindert von Ahriman wirkt; diejenigen Tierkreisbilder dagegen, die unter dem Horizont liegen, symbolisieren das Reich des Schattens das sozusagen Ahriman durchläuft.

Wodurch drückt nun sowohl Ormuzd, der gedacht ist als der helle Teil des Tierkreises, des Zaruana akarana, und wodurch drückt Ahriman, der dunkle Teil des Tierkreises, die Art aus, wie sie auf die Erde wirken?

Anders wirkt die Sonne des Morgens, anders am Mittag. Indem sie hinaufsteigt vom Widder bis zum Stier, indem sie wieder hinuntersteigt, wirken ihre Strahlen immer anders; anders wirken sie im Winter, anders im Sommer, von jedem Sternbild aus verschieden. So werden für Zarathustra die Wirkungen des Ormuzd von den verschiedenen Richtungen, die symbolisiert werden durch das Stehen der Sonne in den verschiedenen Sternbildern, das heißt die verschiedenen Richtungen der Ormuzd-Wirkungen, zum Ausdruck derjenigen geistigen Wesenheiten, die gleichsam die Diener, die Söhne des Ormuzd sind, die das ausführen, was er anordnet: das sind die «Amshaspands» oder «Amesha-Spentas», die gleichsam unterhalb des Ormuzd stehen und ihre Spezialtätigkeit haben. Während Ormuzd die ganze Tätigkeit des Lichtreiches hat, haben die Amshaspands die Spezialtätigkeiten, die ausgedrückt werden durch das Herleuchten der Sonne aus dem Widder, aus dem Stier, dem Krebs und so weiter. Die Ormuzd-Wirksamkeit kommt durch das volle Leuchten der Sonne durch alle hellen Tierkreisbilder - vom Widder bis zur Waage oder zum Skorpion - zum Ausdruck. So können wir weiter im Sinne des Zarathustra sagen: Ahriman wirkt gleichsam wie durch die Erde hindurch aus dem Finstern und hat da seine Diener, seine Amshaspands, die Gegner sind der guten Genien, welche dem Ormuzd zur Seite stehen. Zarathustra hat so in der Tat zwölf verschiedene geistige Wesenheiten unterschieden, welche die Diener sind - auf der einen Seite sechs beziehungsweise sieben des Ormuzd, auf der andern Seite sechs beziehungsweise fünf des Ahriman, die dann symbolisiert werden als gute oder böse Genien oder Unter-geister, Amesha-Spentas, je nachdem die Sonne von den hellen oder von den dunklen Tierkreisbildern strahlt.
...
Was Zarathustra so - nicht in einer allgemeinen, abstrakten Weise, sondern ganz konkret - als die Welt durchorganisierend denkt: Ormuzd und Ahriman, hinter ihnen Zaruana akarana, dann die Amsbaspands, die guten und die bösen, dann die Izeds, die Fravashis - was sind sie? Sie sind das, was die große Welt, den Makrokosmos, durchgeistigt, was hinter allen sinnlich-physischen Wirkungen steht, was das Wesenhafte ist hinter dem, was uns scheinbar bloß als äußeres Sinnliches erscheint. Der Mensch aber, wie er dasteht in der Welt, ist ein Abbild dieser großen Welt.
...
Es ist merkwürdig, wie im Zarathustrismus durch seine Hingebung an die großen Erscheinungen des Makrokosmischen, der äußeren Welt, etwas zurücktritt, was fast in allen anderen, sich mehr an die Mystik anschließenden Kulturströmungen eine bedeutende Rolle spielt, auch in unserm Materialismus. Man faßte den großen Gegensatz, der in der Welt doch immer wieder vorhanden war, so auf, daß man als Symbol dafür den Gegensatz des Geschlechtlichen - des Männlichen und des Weiblichen - nahm: so zum Beispiel indem man in den alten Religionssystemen, die auf mystischem Boden fußen, den Göttern Göttinnen entgegenstellte für das, was als ein Gegensatz die Welt durchströmt. Im Zarathustrismus haben wir das Wunderbare, daß er sich erhebt über diese Anschauung, um die Urgründe der geistigen Wirksamkeit in einem andern Bilde sich zu denken: in dem Bilde des Guten, des Lichtvollen und des Bösen, des Schattenhaften. Daher die ungeheure Keuschheit des Zarathustrismus, die Erhabenheit, das Hinausgehen über alle die Vorstellungen und Anschauungen, die wieder in unserer Zeit eine so häßliche Rolle spielen, wenn man glaubt, die Anschauung des Menschen über das geistige Leben vertiefen zu können. Wenn auch selbst noch die griechischen Schriftsteller sagen: es mußte die höchste Gottheit, um Ormuzd zu schaffen, auch Ahriman schaffen, damit er einen Gegensatz hätte, so ist doch, indem Ahriman sich dem Ormuzd entgegenstellt, damit etwas gegeben, wie sich eine Urkraft der anderen entgegenstellt; was selbst noch im Hebräischen zum Ausdruck kommt, indem das Böse durch das Weib - durch Eva - in die Welt getreten ist. Nichts von dem, was die Welt durchlebt als das Böse, das durch einen Geschlechtsgegensatz in die Welt kommt, ist im Zarathustrismus zu finden. Was heute so häßlich bis in die Tagesliteratur unser ganzes Denken und Fühlen durchströmt, was vieles so verhäßlicht in bezug auf den Hauptwert bei Krankheits- und Gesundheitserscheinungen und was doch nicht die Hauptsachen des Lebens enthält, das wird überwunden werden, wenn der Gegensatz von Ormuzd und Ahriman, der ein ganz anderer - ein heroischer gegenüber dem spießbürgerlichen ist, sich einmal als ein Ferment mit den Worten des Zarathustrismus in unsere Kultur einleben wird. Die Dinge gehen in der Welt ihren Weg - und nichts wird den Siegeslauf der Zarathustra-Anschauung aufhalten, die sich ja nach und nach auch einleben wird.' (GA 60, 1911/01/19)

Der Zusammenschluss in der Unendlichkeit
Ouroboros als Bild für 'Zaruana akarana'Der Zusammenschluss in der Unendlichkeit Von Mieke Mosmuller

Geben Sie einen Kommentar





Kommentare
  • Von Herta Conrad @
    Danke für Ihre Möglichkeit, dass es auch ein einfacher Mensch wie ich daran wachsen kann.
    Mit lieben Gruß
    Herta Conrad
  • Von Jan Boudolf @
    Merkwaardig dat Zarathustra in zijn leer het boze nog als eenheid ziet en niet spreekt over de pendant van Ahriman, Lucifer, die nochtans de mens doordrong vanaf zijn nederdaling op aarde.Misschien was dat toen nog niet aan de orde en is de invloed van Lucifer slechts later ingrijpend aantoonbaar geworden.
    Daarnaast stel ik mij de vraag waarom het 7° teken van de dierenriem, het enige niet levend wezen, de Weegschaal,nu eens bij de dienaren van Ormuzd wordt gerekend (verhouding 7-5), dan weer bij die van Ahriman (verhouding 6-6.). Maar misschien valt dit buiten het bestek van dit artikel en vind ik het antwoord in andere voordracht(en) van R Steiner.
    Tenslotte moest, volgens de Griekse schrijvers de hoogste godheid om Ormuzd te scheppen ook zijn tegenpool Ahriman scheppen. Betekent dit dan dat het boze een integraal bestanddeel is van die godheid? In de tijd van de inquisitie zou dergelijke gedachte ongetwijfeld geleid hebben tot de brandstapel. Maar misschien heeft de godheid voor deze tegenpool gekozen in functie van het doel van de schepping : de mens en zijn opdracht.
    • Von Mieke Mosmuller @
      Het interessante is, dat Rudolf Steiner tenminste in één voordracht uitlegt dat we Ormuzd in feite als Lucifer moeten zien en Zaruana akarana als het middenprincipe dat alles omvat, dat is de eigenlijke godheid. Dan is ook te begrijpen dat voor Ormuzd, die toch extreem licht was, een tegenpool van duisternis moest worden geschapen. 7-5 en 6-6 moet een sterrenkundige betekenis hebben, die specifiek met de weegschaal te maken heeft, wat je je als beeld goed kunt voorstellen..
      • Von Kees@ @
        In de Kwintencirkel waarbij de toonsoort C links op een horizontale lijn ligt als Paaspunt,en op de andere zijde rechts de toonsoort Fis worden deze 7 toonsoorten (C G D A E B en Fis) als de Lichte toonsoorten gerekend (voorjaar tot herfst) en de overige 5 als de donkere toonsoorten.(H.Bech: Die Sprache der Tonarten) De toonsoort Fis wordt gedeeld met Ges (naar het duister neigende, en Fis het lichte) (6-6) Wagner gebruikt deze toonsoorten op geniale wijze.herfstpunt:Dag en nacht zijn even lang.....
        • Von Mieke Mosmuller @
          Prachtig!
          • Von Jan Boudolf @
            Bedankt voor deze, althans voor mij, nieuwe inzichten.
    • Von Dune Alcott @
      Met uitzondering van het sterrenbeeld Schorpioen, zit in de overige 'donkere' sterrenbeelden ook letterlijk weinig lichtkracht: ze bevatten bijzonder weinig heldere sterren. Als je vergelijkt met de 'lichte' sterrenbeelden dan valt het verschil sterk op: naar Ram, Stier, Tweeling, Leeuw, Maagd wordt je als een magneet aangetrokken, zo uitbundig en helder ze in sterren uitblinken. Een tweede groot verschil is de zichtbaarheid. De sterrenbeelden van de dierenriem in de zomer moet je écht gaan zoeken. Aangezien ze onder de ecliptica liggen zijn ze voor de waarnemers van het noordelijk halfrond laag aan de horizon te vinden, dus alleen goed zichtbaar bij heldere en droge nachten. De zomernachten zelf zijn echter nooit echt donker te noemen want de zon bevindt zich op een kleine afstand onder de horizon. Heel anders ervaren we de andere helft van de dierenriembeelden: die liggen boven de ecliptica. In de winter moet je moeite doen om je hoofd op te richten en bovendien zijn de nachten diepzwart en duren langer zodat het dominante van de sterrenbeelden nog wat groter wordt.
      Bij de antieke Egyptische cultuur komt, zoals R.Steiner in zijn voordrachten over het evangelie volgens Mattheüs heeft verteld, de 'ruimtewijsheid' van Hermes tot uitdrukking. Je kan daar een bevestiging in zien bij het lezen van 'Het Orionmyserie' van Robert Bauval. Het sterrenbeeld Orion krijgt in de aardse ruimte haar equivalent in het patroon van de pyramiden van Cheops; pyramiden als stenen sterren dus...
      Aan de andere kant is er het vooruitgaand principe, de geheimen van de evolutie, zoals die meegegeven zijn aan Mozes. Om terug te keren tot onze sterrenhemel: je hebt daar ook een 'verstorend' principe in het rustig kabbelende op en neergaande sterrenbeelden, en dat zijn de meteoorzwermen. Drie belangrijke zwermen bevinden zich in dierenriembeelden: de Tauriden (3 en 13 november), de Leoniden (17 november), de Geminiden (14 december), allen zichtbaar in de winter en dus een extra lichtkracht bovenop het sterrengeschitter. Het verstorende element zit hem in het feit dat je nooit op voorhand het maximum van de meteooractiviteit kan weten, noch de frequentie, noch de gemiddelde magnitude, alleen de waarneming zelf zal dat uitwijzen. Ook het geboren worden en het verdwijnen van een meterorenzwerm kan je als een 'teken' ,als een vingerafdruk van het geestelijke beschouwen. Doorheen Phosphorus/Lucifer, dus het uiterlijke licht, komt ons het bijzondere geestelijke van iedere meteorenzwerm tegemoet. Neem een veldbed, warme dekens en trek er eens 's nachts op uit: het laat op ons een onuitwisbare indruk.