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Die öffentliche Meinung - 2

Die öffentliche Meinung - 2

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Mieke Mosmuller

02-04-2020 13 Kommentare Print!

Als Rudolf Steiner noch ein junger Mann war, erhielt er zwei Aufträge von einem großen Eingeweihten: Der erste war, sich in die Haut des Drachens der Naturwissenschaft zu begeben – das heißt, die Naturwissenschaft von innen heraus kennenzulernen und dann dort die Spiritualität zu finden. Die zweite bestand darin, den Stier der öffentlichen Meinung zu ergründen und – um im Bild zu bleiben – ihn bei den Hörnern zu packen, um den Sieg zu erringen.

Wir haben es in dieser Corona-Krise mit beiden wilden Tieren zu tun. Der Drache liefert die Daten, auf die der Stier wie auf ein rotes Tuch reagiert. Völlig wild ist er geworden. Und man fühlt sehr wohl, dass man mitgerissen werden könnte. Denn die Fakten scheinen Fakten zu sein und die Zahlen sind Zahlen und die Maßnahmen sind daher gerechtfertigt, notwendig, und wer sich anders äußert, ist ein Verbrecher gegen die Menschlichkeit. Es ist also mutig, wenn hier und dort jemand ist, der es wagt, etwas zu sagen, das gegen den Stier geht. Aber die Hörner sind hart und scharf, und der Schwung ist voll...

Trotz allem leben wir jetzt Ostern entgegen, und nächste Woche ist die gute Woche, die heilige Woche, die Leidens-Woche. Wir können nicht zur Matthäus-Passion oder zur Johannes-Passion gehen, weil diese Aufführungen abgesagt sind. Dort hätten wir in mächtigen Chören hören können, wie der Stier der öffentlichen Meinung brüllt und stört. Und da ist klar, wie er suggeriert und täuscht – und getäuscht wird. In den Evangelien können wir erfahren, wie die Spannung aufgebaut wird, wie die öffentliche Meinung gepflegt und auch mit Drohungen durchgesetzt wird. Es sind Urbilder. Das Volk muss den Behörden glauben und gehorchen.

Aber was ist nun wirklich der Fall? Bis zu einem gewissen Grad sind alle Meinungen interessant. Aber wenn sie zu einem Ereignis werden, können wir zumindest als denkende Menschen fragen: Was ist die Wahrheit? Ohne weitere Vorschläge machen zu wollen. Ich stelle nicht die Pilatus-Frage: Was ist Wahrheit? Wir sind in einer Situation gelandet, die die ganze Welt betrifft, und in der wir wirklich fragen dürfen: Was geht in Wahrheit vor sich? Diese Wahrheit existiert in jedem Fall. Die Kunst besteht darin, sie zu finden.Hier ist das Urbild der öffentlichen Meinung:

Johannes 7, 40

Etliche nun aus dem Volk, die diese Worte hörten, sprachen: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. Andere sprachen: Er ist der Christus. Wieder andere sprachen: Soll der Christus etwa aus Galiläa kommen? Sagt nicht die Schrift: Aus dem Geschlecht Davids und aus dem Ort Bethlehem, wo David war, kommt der Christus? So entstand seinetwegen Zwietracht im Volk. Einige von ihnen wollten ihn ergreifen; aber niemand legte Hand an ihn. Da kamen die Knechte zu den Hohenpriestern und Pharisäern; und die fragten sie: Warum habt ihr ihn nicht gebracht? Die Knechte antworteten: Noch nie hat ein Mensch so gesprochen. Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid ihr auch verführt worden? Glaubt denn einer von den Oberen oder von den Pharisäern an ihn? Nur das Volk tut's, das nichts vom Gesetz weiß; verflucht ist es. Spricht zu ihnen Nikodemus, der vormals zu ihm gekommen war, und der einer von ihnen war: Richtet denn unser Gesetz einen Menschen, ehe man ihn angehört und erkannt hat, was er tut? Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du auch aus Galiläa? Forsche und sieh: Aus Galiläa steht kein Prophet auf. Und sie gingen fort, ein jeder in sein Haus.‘

Dies gilt für alle Zeiten, alle Gruppen und alle Behörden und Regierungen.


Mieke Mosmuller

Die öffentliche Meinung - 2 Von Mieke Mosmuller

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Kommentare
  • Von Josef Kaltenberger @
    der zweite Auftrag an Steiner war, den Stier der öffentlichen Meinung zu ergründen.
    Das ist mir neu.-
    Ihr Bild "Drache - Stier" bezeichnet, scheint mir, genau ihre agressive Sichtweise gegenüber Wissenschaft und öffentliche Meinung.
    Typisch ihre Redeweise: die Fakten scheinen Fakten zu sein und die Zahlen sind Zahlen.- Sie sprechen von "scheinen"; selbstverständlich ist es höchst wichtig, dabei kritisch zu sein. Aber sie wirken nicht kritisch auf mich, sondern höchst mißtrauisch.
    "Wer sich anders äußert, ist ein Verbrecher gegen die Menschlichkeit" sagen Sie.
    Niemals habe ich derartiges gehört. Mir scheint, gerade jetzt sind Fachleute, die sich kritisch gegenüber die Fakten und Zahlen äußern gerne gehört. (So erscheint es mir in Österreich und in Deutschland; nun ich sehe nicht weit, muss ich zugeben; aber man spürt ja, wie Diskussionen verlaufen, usw.)
    "Der Stier der öffentlichen Meinung suggeriert und täuscht", sagen Sie.
    Bringen Sie einen Beweis dafür! Und zwar an konkreten Aussagen; und reden Sie bitte nicht so herum im Nebulosen, das riecht sehr nach einer Verschwörungstheorie.
    Die Regierungen und ihre Fachberater sind - auf weitgehend - ehrlicher Basis zu dieser Auffassung und diesen einschränkenden Richtlinien gekommen. Ich glaube wirklich: sie meinen es ehrlich. Nichts, gar nichts erblicke ich von suggerieren und täuschen, wie Sie sagen.-
    Dann fragen Sie endlich:
    Aber was ist nun wirklich der Fall?
    Und statt dass Sie eine konkrete Antwort auf eine konkrete Frage (im Zusammenhang zu Corona) geben, zitieren Sie aus der Bibel, aus Johannes 7,40.
    Gewiss eine sehr bedeutende Stelle - doch sie hat nichts mit der konkreten Frage zu tun.
    Das wär dasselbe, als wenn man einen Mathematiker die Frage stellen würde, warum die Wurzel aus zwei eine Zahl mit unbegrenzt vielen Dezimalstellen ist und nicht periodisch ist, und er würde darauf sagen: lesen Sie sich doch einmal durch, was da im Johannes-Evangelium steht.-
    Ich bin jedenfalls schon gespannt, wann Sie dann endlich eine sachorientierte Antwort auf die Frage nach dem Wesen der Corona-Pandemie geben werden.
    Mit besten Grüßen: J.K.
    • Von Mieke Mosmuller @
      Auch ich habe das Recht, mich so aus zu drücken, wie ich das will, und zu sagen, was ich für wichtig halte. Wenn es Ihnen nicht gefällt, brauchen sie es nicht an zu nehmen oder zu lesen. Ich kann also leider nicht so schreiben, dass es Ihnen wohl tut oder dass es mit Ihrem Verständnis der Sache übereinstimmt.
    • Von Lieke van der Ree @
      Josef Kaltenberger sagt in seinem Kommentar zu diesem Blog, dass Joh. 7 Vs.40 nichts zu tun habe mit der konkreten Frage nach dem Wesen der Corona-Pandemie. Ich hoffe, dass ich deutlich machen kann, dass das für mich wohl der Fall ist. Die öffentliche Meinung, welche spricht aus Joh. 7, leitet zu Joh. 19 / Vs. 4-18, wo das von den Pharisäern und Schriftgelehrten beeinflusste Volk ruft: „Kreuzige Ihn!“ Was sehe ich als Ähnlichkeit mit unserer Zeit? Pharisäer und Schriftgelehrte handelten teils aus Machtgier, aber anderseits aus ‚guten Absichten´. Denn wer die Mysterien offenbar machte, Jesus also, hatte eine Entweihung auf seinem Gewissen, und aus einem alten Wissen heraus verdiente das die Todesstrafe. Dieses alte Wissen war aber überholt, weil die neue Zeit vor den Menschen stand - aber sie erkannten Ihn nicht. Vielleicht ist das jetzt auch so. Manche Politiker werden aus Machtimpulsen handeln, möglicherweise ist das in China so, andere handeln sichtbar aus ‚guten Absichten´. Aber die große Frage ist, ob sie das Neue sehen, was in unserer Zeit zu uns kommen will, und ob die Maßnahmen, die jetzt getroffen werden, nicht sehr schädlich sind für das Neue, das aus dem geistig- ätherischen Gebiet mit uns sein will. Denn die Maßnahmen ‚aus guten Absichten’ leiten ja vielfach zu einer stärkeren Verbindung mit der in der Anthroposophie so genannten ‚Unternatur’, dem elektromagnetischen Feld und noch tiefer. Fast alle Menschen, auch die Kinder, sind in diesen Wochen viel intensiver verbunden mit der digitalen Welt, in China wurden Menschen sogar kontrolliert über eine App -was eine große Einschränkung der menschlichen Freiheit bedeutet. Ansonsten gibt es Pläne für mehr Impfungen, Zusammenkünfte von spiritueller und religiöser Art sind verboten, Konzerte (Passionen) finden keinen Eingang, liebevoller Besuch von den Familien der älteren, sogar sterbenden, Menschen ist verboten, und so weiter. Ich verstehe gut, dass Mieke Mosmuller Misstrauen hat zu diesem kalten Geist, der sich hier breit macht.
      • Von @
        Interessante weegpunten. Een andere vraag luidt: hoe zal het de komende tijd in Zweden toegaan?

        Zweden vaart eigen koers tegen coronavirus (Friesch Dagblad, 3 april 2020)
        Internetadres:

        https://frieschdagblad.nl/2020/4/3/zweden-vaart-eigen-koers-tegen-coronavirus?harvest_referrer=https:%2F%2Fwww.google.com%2F
    • Von Ursula Kühne @
      Von Ursula Kühne
      An Herrn Kaltenberger
      Wären Sie von Anfang an den Ausführungen von Frau Mosmuller über die Coronakrise sorgfältig gefolgt, selbstverständlich für einen Anthroposophen vorurteilsfrei und mit dem vertieften Denken, hätten sie die Texte verstanden und würden jetzt nicht den Inhalt und ihr methodisches Vorgehen so aufgebracht emotional kritisieren.
      Den Satz: «Denn die Fakten scheinen Fakten zu sein und die Zahlen sind Zahlen und die Massnahmen sind daher gerechtfertigt, notwendig, und wer sich anders äussert, ist ein Verbrecher gegen die Menschlichkeit» kann man problemlos verstehen, zerpflückt man ihn nicht. Ich könnte Ihnen einige Beispiele anführen, die Frau Mosmullers Aussage bestätigen. Es ist für mich nicht schwierig, die Zusammenhänge zu den von ihr ausgewählten Bibeltexten zu sehen, hingegen sind Ihre Bemerkungen mit der Mathematik aus der Luft gegriffen und haben gar nichts mit ihrem Text zu tun.
      Kritik kann immer angebracht werden, ist sie wohlwollend aufbauend und vor allem objektiv.
      Wenden Sie den Blick weg von Frau Mosmullers Person und richten Sie ihn auf die vielen armen Menschen, die jetzt keiner Arbeit nachgehen dürfen, deren Existenzgrundlage dadurch zerstört ist und wir nicht wissen, ob sie noch genug zu essen haben, z. B. in Indien. Ein Palästinenser sagte verzweifelt in einem Interview, er sehe nur noch die Möglichkeiten sich den Extremisten anzuschliessen, Suizid zu begehen oder in den Drogenhandel einzusteigen.
      Und- was kommt auf uns zu? Wir wissen es noch nicht. Leben wir im Vertrauen und der Hoffnung, dass das Gute überwiegen wird!
    • Von W.Velmans nl. @
      Ja herr Kaltenberger,wass suchen sie.?Eine dunkle Verschwoerungstheorie? Es War vielleicht besser sich zuerst den eigenen Blick zu erweitern zB. Das uben mit :Suche das Licht das aufgeht im Westen, dann, wenn sie dass machen bekommen sie nicht eine dunkle Theorie aber Licht das uber den eigenen Schatten-den wir alle haben- hinaushift-so erfahre ich es - also 'andiamo' viel Kraft und Spass.
  • Von @
    Sehr geehrte Dr. Mieke Mosmuller,
    Wie schön, daß der Himmel ruhig ist,
    wie schön, daß die Eltern und ihre kleinen Kinder sich in Ruhe begegnen,
    daß Clubs, Theater, Stadien, Bespaßungen, Frivolität--- dem Besuch im Raum Meinerselbst Platz machen,
    daß Unmögliches plötzlich einfach ist.
    Wie entsetzlich, daß unversehens Menschen, hinweggerafft, einsam ersticken, daß nichts mehr ist, wie es war, daß alles zu erwarten ist, was wir gerne nicht erleben wollen würden...
    Wir müssen uns nicht streiten, oder? Über irgendwas?
    Ich habe sehr viele gute Fragen gefunden in Ihren letzten Ausführungen, Dank dafür!
    Ich brauche kein home- Konzert, keine Gymnastik- app, kein Cellolernen auf youtube, keine tägliche Beschulung in tausend Dingen.
    ----- sondern ich brauche viele Fragen, richtig gute neue Fragen, in die Ruhe hineinhallend, mich weiterweisend...
    Herzlich
    Liese Pretschen
  • Von Ines Michael @
    Liebe Mieke,

    mit den Fragen zu leben, es auszuhalten, nicht vorschnell zu Ergebnissen zu kommen, wachsam sein, Zahlen und Statistiken hinterfragen, entgegengesetzte Einschätzungen von Fachleuten anschauen und anhören, mitdenken, tiefer denken, die Erneuerung der Menschlichkeit inmitten deren Verdünnung und schließlich ein Gehen in der Aufrichtung innerer Kraft- was für eine Liebestat
    von Dir, für uns. Ich danke Dir sehr. Herzlichst, Ines
  • Von @
    Danke für diese winkel, es tat gut es so zu sehen.
    Ich kann mich sehr gut diese hysterie erleben in "steinigen, steinigen", wie heute, wer sich gegen die rechtschaffene spricht.
  • Von @
    'Sterven hoort bij het leven', is van alle tijden, maar niet alle tijden gingen en gaan er op dezelfde manier mee om.
    Onder normale omstandigheden sterven en per miljoen mensen met een gemiddelde sterfteleeftijd van 80 jaar ongeveer 35 mensen per dag ( miljoen delen door 80 en 365 ) Hier gingen onze tijden op hun manier mee om.
    Nu sterven er op een ongewone manier meer mensen en het is regiogebonden.
    Dit ongebruikelijke sterven wordt terecht in 't zicht gebracht en valt niet weg te cijferen.
    De overheid raadpleegt de heersende overtuigingen en reageert dienovereenkomstig.
    Stond dit in de sterren geschreven of misschien ergens anders...?
    • Von Mieke Mosmuller @
      Als Nederlander kom ik op andere cijfers en de huidige sterftecijfers komen op een heel andere manier onder ogen dan andere jaren, ook de wijze van sterven wordt nu openbaar gemaakt. Een oversterfte door de influenza is er elk jaar, en die is vaker hoger geweest dan nu. Maar waar het heen gaat moeten we afwachten.Ik zie daardoor het hele gebeuren anders. Maar het moge duidelijk zijn dat ik alleen maar aan het kijken en horen ben en voorlopig niet tot een afsluitend oordeel kom. Zo duidelijk is het niet.
  • Von @
    Ik heb een verbeelding over het Corona virus, beste Miek. Corona is de doornenkroon die gedrukt wordt op het doodlopende denken van de mensheid.Het is maar een fantasie die mij weliswaar helpt en geïnspireerd door jouw artikelen.
    • Von Liesbeth @
      Lieve Mieke, lieve vrienden,
      trotz meinem Einsatz und guten Absichten, bemerke ich dass ich mich noch viel starker wach rutteln kann und mein Kraft erhohen. Heute ist Karsonntag, es gibt noch eine Woche bevor Ostern, um uns zu verbinden mit dem Leiden des Christus in der damaligen Leidenswoche und in der heutigen Zeit und uns vor zu bereiten mit kraftigem Denken, auf das Auferstehen mit Ostern. Sind wir wach genug? Lasset uns die Krafte vereinen um Den Christus wissen zu lassen dass er nicht von jeder verlassen ist. Lasset uns die Krafte starken und vereinen und uns zu Ihm erheben. Wir, da wir den Weg gewiesen bekommen haben. Mit vielen Dank!
      (Endschuldigung fur Fehler im Deutschen, ich will gerne dass auch unsere Deutsche Freunden meinen Berciht lesen konnen)