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Einzig mögliche Kritik der atomistischen Begriffe

Einzig mögliche Kritik der atomistischen Begriffe

Von

Mieke Mosmuller

25-10-2017 2 Kommentare Print!

In Antwerpen haben wir einen ganzen Tag diesem frühen Artikel von Rudolf Steiner geweiht. In den kommenden Wochen werde ich etwas von demjenigen, was wir erarbeitet haben, beschreiben. Zuerst ein Zitat:


'Die moderne Naturwissenschaft betrachtet die Erfahrung als die einzige Quelle zur Erforschung der Wahrheit. Und dies gewiß nicht mit Unrecht. Ihr Gebiet ist das Reich der äußeren räumlichen Dinge und zeitlichen Vorgänge. Wie sollte man über einen der Außenwelt angehörigen Gegenstand etwas ausmachen können, ohne ihn mittelst der Sinneswahrnehmung, das ist der einzigen Art, mit Räumlich-Zeitlichem in Berührung zu kommen, kennengelernt zu haben. Erst das Objekt kennenlernen und dann darüber theoretisieren, so lautet die Maxime, welche die moderne Wissenschaft gegenüber den spekulativen Systemen der Naturphilosophen vom Anfange dieses Jahrhunderts geltend macht. Dies Prinzip ist durchaus berechtigt, aber es hat durch eine irrige Auffassung die Wissenschaft auf Abwege geführt. Das Mißverständnis liegt in dem Charakter, welchen die induktive Methode und der aus derselben fließende Materialismus und Atomismus den Allgemeinbegriffen beilegen. Es kann für den Einsichtigen kein Zweifel sein, daß der jetzige Stand der Naturwissenschaft in ihrem theoretischen Teile wesentlich beeinflußt ist von Begriffen, wie sie durch Kant herrschend geworden sind. Wollen wir auf dieses Verhältnis näher eingehen, so müssen wir bei ihm unsere Betrachtung anheben. Kant schränkte das Gebiet der Erkenntnis auf die Erfahrung ein, weil er in dem durch dieselbe vermittelten sinnlichen Stoff die einzige Möglichkeit fand, die in unserer geistigen Organisation liegenden, an sich ganz leeren Begriffsschemen, die Kategorien, auszufüllen. Ihm war sinnlicher Gehalt die einzige Form eines solchen. Damit hatte er das Urteil der Welt in andere Bahnen gelenkt. Hatte man früher die Begriffe und Gesetze als der Außenwelt angehörig gedacht, hatte man ihnen objektive Geltung zugeschrieben, so schienen sie jetzt bloß durch die Natur des «Ich» gegeben. Die Außenwelt galt zwar bloß als roher Stoff, doch als dasjenige, welchem allein Realität zuzuschreiben sei. Diesen Standpunkt hat die induktive Wissenschaft von Kant geerbt. Auch ihr gilt die materielle Welt als das allein Reale, bei ihr sind Begriffe und Gesetze nur insoferne berechtigt, als sie jene zum Inhalte haben und das Erkennen derselben vermitteln. Über dieses Reich hinausragende Begriffe betrachtet sie als unwirklich. Allgemeine Gedanken und Gesetze sind ihr bloße Abstraktionen, abgeleitet von den bei einer Reihe von Beobachtungen erfahrenen Obereinstimmungen. Sie kennt bloße subjektive Maximen, Generalisationen, keine ihre Geltung in sich selbst tragenden, konkreten Begriffe. Dies muß beachtet werden, wenn man aus einer Menge dunkler Begriffe, die heutzutage im Umlauf sind, bis zur vollkommenen Klarheit hindurchdringen will. Man wird sich zunächst fragen müssen: was ist denn eigentlich Erfahrung, gewonnen an diesem oder jenem Objekte? In Werken über Erfahrungsphilosophie wird man vergebens nach einer sachlichen, befriedigenden Antwort auf diese gewiß berechtigte Frage suchen.'

Mieke Mosmuller
Einfache Vorstellung eines Helium-Atoms. (Wikipedia)Einzig mögliche Kritik der atomistischen Begriffe Von Mieke Mosmuller

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Kommentare
  • Von @
    Dit vroege artikel van Steiner (1882) is koen en draagt een hoge actualiteitswaarde. Zal de serie blogartikelen hierover van Mieke op dit blog met zeer veel interesse volgen. Wat Steiner zoal in een reeks van artikelen en lezingen over atomen heeft verklaard is divers, maar mijns inziens welbeschouwd wel degelijk coherent (paradoxerweise aber nicht widersprüchlich). Heel goed dat de gestarte serie, misschien materiaal voor een nieuwe boek van Mieke(?), met de openingsalinea van het desbetreffende artikel van Rudolf Steiner is ingeleid. Hieruit spreekt eigenlijk al de aspiratie van Steiner voor een ontwerp en fundering van 'objectief idealisme'. Overigens spreekt de inhoud van de daaropvolgende alinea, de tweede alinea van het artikel, me evengoed sterk aan. De portee daarvan doet me terugdenken aan de onuitwisbare indruk welke een zinsnede uit Steiners De filosofie van de vrijheid indertijd op mij maakte toen ik dat boek voor het eerst las als prille twenner: 'voorstellingen zijn geïndividualiseerde begrippen'.

    Bron: Einzig mögliche Kritik der atomistischen Begriffe
    Internetadres: http://www.anthroposophie.net/steiner/bib_steiner_atomismus.htm

    Vergelijkingsmateriaal en stof ter overweging en contemplatie vanuit natuurkundig en menskundig gezichtspunt, de paragraaf 'Das Atom als gefrorene Elektrizität' (citaten van uitspraken in die richting van Rudolf Steiner) uit het Anthrowiki artikel 'Atom':
    Internetadres: https://anthrowiki.at/Atom#Das_Atom_als_gefrorene_Elektrizit.C3.A4t
  • Von @
    Verder kun je je afvragen, puur inhoudelijk bezien, of (1) onderzoek van of een zoektocht naar atomaire verschijnselen en (2) het wel of niet huldigen van een atomair wereldbeeld, punt 1 en 2 zijn twee verschillende zaken, een aantal antroposofen aanvankelijk prikkelt om materialisme te weerleggen. Constructief en instructief stelde Steiner dit kritisch aan de orde in zijn karmavoordracht van 4 augustus 1924 te Dornach. Zie met name bladzijde 64 en 65 hierover van het boekwerk Karmaonderzoek 4. Internetadres: https://goo.gl/LofX9n