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Gedanken

Gedanken

Von

Mieke Mosmuller

02-11-2016 2 Kommentare Print!

In alten Zeiten wurde die Weisheit nicht in gewöhnlichen Gedanken erzählt, sondern wurde sie in Bilder gekleidet. Diese Bilder dürfen nicht mit unserem Intellekt begriffen werden, wie gewöhnliche Gedanken. Sie schenken Weisheit, aber sie schenken sie bildreich, imaginativ.


Jeder, der in unserer Welt voller Stress lebt, wird die ,Gaben’ aus der Büchse der Pandora wiedererkennen: Sorgen und Probleme - und Hoffnung, alles ist Thema für unsere Gedanken. Das Denken geht immer weiter, solange wir leben. Es geht selbst weiter, wenn wir schlafen, das zeigt sich an der Tatsache, dass wir beim Einschlafen und beim Wachwerden Träume haben, an die wir uns, wenn wir wach sind, erinnern können oder von denen wir vage Eindrücke behalten können, als an einen Bilderreichtum von Gedanken.

In dem Moment, wo wir unser Denken, dass nie ruhig und friedlich wird, vor Augen haben, beginnen wir, uns nach dieser Ruhe zu sehnen, die nicht zu finden ist. Denken kann sehr schön und hoffnungsvoll sein, voller Liebesgedanken, wenn wir nur tagträumen ... aber es kann auch quälend sein und allerlei Arten von Stress verursachen. Gedanken sind zum größten Teil bewusst gewordene Gefühle. Die Gefühle sind zuerst da, dann kommen die Gedanken, und durch die Gedanken werden wir uns der Gefühle bewusst.

Vor den Gedanken zu flüchten, ist ein hoffnungsloses Unternehmen. Wir können nach Australien oder Tibet oder Brasilien fliegen und so vor den alltäglichen Umständen flüchten. Die alltäglichen Gedanken verändern sich dann mit - aber die tieferen Gefühle, die der größte Inhalt des Denkens sind, gehen mit, wohin wir auch gehen. Früher gelang es einfacher, ein neues Leben zu beginnen, selbst in drei Wochen Urlaub, weil alle Bande mit Zuhause für eine Pause zerbrochen wurden und die Gefühle vergingen... In der modernen Zeit haben wir WhatsApp, SMS, E-Mail bei uns - und wir hören wie zuhause nie mit dem Denken auf.

Die ,Social Media’ versorgen uns über die ganze Welt hinweg mit unseren Gedanken, und es kann beängstigend oder befremdend sein, wenn wir einmal kein Internet oder sogar überhaupt kein Netz haben. Wir tragen Pandoras Büchse überall mit uns mit, in unserem Kopf, aber auch in jenem Ding in unserer Tasche, dem Smartphone oder dem iPhone. Es ist eine Quelle von Glück und Sorgen, Problemen von allerlei Art. Gedanken, Bilder, Gespräche, Likes, Dislikes, Teilen, Folgen ... das alles taucht auf, jede Minute, wie es unsere Gedanken tun. Unsere Gedanken lenken zwar die Büchse, aber sie werden vielleicht noch stärker von der Büchse bestimmt.

Wir gehen zu einem Wellness-Zentrum zur Massage, Diät, Fitness, Sauna, Schwimmen ... und die Gedanken gehen weiter, sogar noch stärker, je mehr ich entspanne. Vielleicht hö- ren sie auf, wenn ich einen Marathon laufe, weil ich dann so müde bin, dass meine Gedanken nur noch mit meinem physischen Zustand und der Frage zu tun haben, wie lange ich noch zu laufen habe, um das Ziel zu erreichen - aber das kann man nicht wirklich Entspannung nennen.

Also versuche zu entspannen und werde bewußt, dass die Gedanken nie entspannt sind. Sie gehen weiter und weiter und weiter ... bis zum Tod, oder vielleicht gehen sie dann auch noch weiter - was für eine schreckliche Idee.

Im Buddhismus, im Zen-Buddhismus, im Hinduismus, im Yoga und in der westlichen Mindfulness sind diese Probleme mit dem Denken wohlbekannt. Krishnamurti war ein unabhängiger östlicher Weiser, ein Lehrer, der uns zu unterweisen versuchte. Er lehrte, das Denken als die Quelle aller Diskussion und allen Streits zu erkennen, innerlich und äußerlich. Er bezeichnete das Denken als völlig aus Gedanken aufgebaut, aus Inhalt, der aus dem Land der Geburt, aus der Erziehung, den Eltern, der Familie, den Freunden, der politischen Partei stammt - als eine Last, die es unmöglich macht, unser Leben zu leben. Es war seine Kunst, auf die Wahrnehmung zu verweisen und auf die Erkenntnis, dass, wenn Wahrnehmender und Wahrgenommenes ein und dasselbe sind, es keine Diskussion, keinen Streit gibt. Seine Vorträge sind noch immer großartig zu lesen, sie geben einen Eindruck von der Möglichkeit, Ruhe und Frieden in unserem Inneren zu finden, indem man ,den Hut des Denkens’ absetzt.

Gedanken nehmen die Aufmerksamkeit für das Leben, sie machen uns zu Wesen, die ganz in Gedanken versunken sind - oder in diese kleinen ,Büchsen’ in unserer Hand, die wie ein nach außen materialisiertes Stückchen eines verlängerten ,Selbst’ aussieht; es trägt Gedanken, es produziert Gedanken. Wir sehen Menschen mit ihren Gedanken in ihren Händen, Gedanken, die noch schwerer zu stoppen scheinen - obwohl man sagen könnte, dass man das Ding einfach ausmachen und beiseitelegen könnte...

Also was hat man nun von diesem Buch? Wieder ein Buch über das Finden von Glück... Gehen wir lieber zum östlichen Meister oder zu einem Kurs Mindfulness oder Yoga. Es ist deutlich genug, dass Gedanken Quelle von Stress und Egoismus sind. Auch, dass es gut wäre, einen Weg zu finden, die Gedanken zu regulieren. Aber die Frage ist: Wie machen wir das? Wie gehen wir vor, und was machen wir genau, wenn wir in dieser oder jener Weise vorgehen?

Dies ist ein Zitat aus meinem Buch 'Die Kunst des Denkens'.

GedankenGedanken Von Mieke Mosmuller

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Kommentare
  • Von Jos @
    Beeldspraak... een fragment uit Assepoester volgens Grimm.
    Nu ging de vader op zekere dag naar de jaarmarkt en hij vroeg aan de beide stiefdochters wat hij wel voor haar zou meebrengen. 'Mooie kleren,' zei de ene, 'parels en edelstenen,' zei de tweede. 'Maar jij, Assepoester, wat wil jij hebben?'. 'Vader, als u op de terugweg bent, breek dan voor mij het eerste twijgje af dat tegen uw hoed stoot.' Hij kocht nu voor de stiefzusters mooie kleren, parels en edelstenen en op de terugweg, toen hij door een groen bosje kwam, reed hij rakelings langs een hazelaarstwijg die hem de hoed van het hoofd stootte. Die brak hij af en nam hem mee. Toen hij thuiskwam gaf hij de stiefdochters wat zij gewenst hadden en Assepoester gaf hij de hazelaarstwijg. Assepoester bedankte hem, ging naar het graf van haar moeder en plantte daar het twijgje en zij schreide daarbij zo hevig dat haar tranen het besproeiden. Het groeide nu en werd een mooie boom. Assepoester ging er iedere dag driemaal heen om eronder te zitten schreien en te bidden en telkens kwam er een wit vogeltje in de boom zitten en als zij een wens uitsprak wierp het vogeltje naar beneden wat zij gewenst had.
    • Von mevr Zusenzo @
      Ja, bijzonder beeld uit "Assepoester": de twijg die als antenne ging functioneren voor haar 'gedachten-doosje' en zo een wens-antenne werd!