Home
>
Blog
>
Homo sapiens und das Smartphone

Homo sapiens und das Smartphone

Von

Mieke Mosmuller

22-06-2016 5 Kommentare Print!

Die philosophischen Reflexionen dieses Blogs begannen mit Reflexionen über den Menschen. Wenn wir dem Gedanken der Evolutionstheorie folgen wollen, finden wir einen Menschen, der Wissen von seiner Welt und von sich selbst haben kann. Insoweit er weiß, dass er ein menschliches Wesen ist, können wir ihn Homo sapiens nennen; insoweit er die Möglichkeit hat, sich selbst zu erkennen, kann er Homo sapiens sapiens genannt werden.


Selbst wenn wir alle spirituellen Gedanken und Reflexionen vergessen, finden wir das menschliche Wesen als ein Wesen mit der Möglichkeit, Wissen über sich selbst und die Außenwelt zu erwerben. Diese Möglichkeit des Wissens hat eine Art ,Potenzierung’ in unserer modernen Zeit durchgemacht, durch die Entwicklung der ,Künstlichen Intelligenz’. Die menschliche Intelligenz ist so weit gekommen, dass sie sich selbst technisch reproduzieren kann – sie hat nun eine hohe technische Intelligenz neben sich. Diese künstliche Intelligenz übernimmt viele intelligente Aktivitäten, die das menschliche Gehirn früher selbst entfalten musste.

Ich erinnere mich an die neunziger Jahre, das ist nicht so lange her. Ich gab Vorträge in verschiedenen niederländischen und belgischen Städten, an verschiedenen, mir unbekannten Örtlichkeiten. Bevor wir begannen, betrachteten wir immer unsere Karten – auf Papier –, um sicher zu sein, dass wir den Weg finden konnten, nicht nur zu der Stadt, sondern auch in der Stadt... Es war ein bisschen stressig, es lief natürlich oft etwas verkehrt, und wir mussten suchen und uns orientieren. Aber wir kamen an, jedes Mal! Man konnte empfinden, dass ein bestimmtes Richtungsgefühl immer mehr entwickelt wurde. Jetzt haben wir ein Navigationssystem oder Google Maps auf unserem Telefon. Wir machen dankbar Gebrauch davon; es spart Zeit und macht das Reisen weniger stressig. Dank unseres entwickelten Gefühls für die Richtung können wir uns noch immer gut orientieren, das ist hilfreich, wenn die Navigationshilfe schiefgeht. Ich weiß immer, wo ich bin. Aber bei der jüngeren Generation ist es deutlich, dass sie reisen, ohne zu wissen, wo sie sind. Wahrscheinlich verallgemeinere ich jetzt und gibt es noch immer viele junge Menschen, die wissen, wo sie sind, aber oft wissen sie es nicht. Ihr Richtungsgefühl wird nicht mehr verwendet, es wird natürlich verkümmern, wie alle physischen und psychischen Funktionen verkümmern, wenn sie nicht oft genug gebraucht werden.

Dies ist nur ein Beispiel; ich könnte viel mehr geben. Das Smartphone ersetzt alle intelligenten Funktionen, die wir brauchen. Das Einzige, das wir selbst tun müssen, ist, zu wissen, wie wir all diese Funktionen benutzen können – aber das wird recht schnell gedankenlose Routine. ,Intuitiv’ wird das genannt... Heute hörte ich im Radio, dass Schüler in der Schule von der Trägheit der Lehrer beim Benutzen von IT gereizt werden. Die Schüler sind viel schneller im Umgang damit und haben nicht die Geduld, zu warten, bis die alten Leute endlich den Weg finden, ein Programm zu öffnen oder ähnliches.

Neben allen inhaltlichen Dingen – zum Beispiel was gewusst werden kann, von wem auch immer –, gibt es eine mehr funktionelle Konsequenz der künstlichen Intelligenz, die gleichsam in unseren Händen liegt. Im Moment kann dies erst in seinen frühen Folgen gesehen werden, aber es wird in den kommenden Jahrzehnten deutlicher werden.

Mein Text von voriger Woche über die Balance im täglichen Leben enthält eine kraftvolle Präventionsmaßnahme gegen die Krankheiten des Menschen, die in den kommenden Jahren deutlich werden werden. Ein ernstes Krankheitssymptom im allgemeinen ist, dass gerade die Prävention und die Genesung abgewehrt werden: es ist, als ob der kranke Mensch sein Heilmittel abweist. Die Gefahr des Verlustes der menschlichen Intelligenz schwebt wie eine Gefahr über uns. Verhüten ist besser als Heilen: Bewahren der menschlichen Intelligenz bedeutet, sie zu kultivieren – mehr als je! Aber gerade das wird mit der allergrößten Kraft abgelehnt, der Widerwille dagegen ist gerade extrem groß...

Homo sapiens und das Smartphone
Homo sapiens und das Smartphone Von Mieke Mosmuller

Geben Sie einen Kommentar





Kommentare
  • Von Siep @
    Dag Mieke, dit is me uit het hart gegrepen. Ik vind het heel ernstig en verontrustend om te zien dat zovelen zich met zoveel naïviteit aan deze externe intelligentie overgeven en langzamerhand hun eigen intelligente vermogens gaan verliezen. Op zoveel vlakken van het aanleren van vaardigheden aan kinderen zien we dit atrofiëren terug. Er wordt vaak geen structurele inspanning meer gedaan om zwakkere vaardigheden toch te gaan trainen of op redelijk niveau beheersbaar te houden. Het is een pedagogische misvatting om alles wat weerstand oproept bij kinderen deze vaardigheden dan maar verder te laten atrofiëren. Het is een toenemend verlies van de mogelijkheden van ons menselijk neurologisch-cognitief vermogen om ons te ontwikkelen en mens te laten worden.
    • Von Michiel Suurmond @
      'Naast alle inhoudelijke zaken – bijvoorbeeld wat geweten kan worden, door wie over welk individu dan ook – is er een meer functionele consequentie van de kunstmatige intelligentie, die als het ware in onze handen ligt.' Consequentie ... die als het ware in onze handen ligt. Een betreurde vriend maakte zich enorm zorgen over de vingertjes van kinderen die niet meer tekenen en schilderen, maar swipen en schermen aantikken. Wat betekent dit voor een volgend leven, voor de omvorming van het ledematensysteem? - vroeg hij zich af.
      Maar er moet toch een oplossing zijn...
      • Von Gerheart Bandorf @
        »Das Haupt unseres gegenwärtigen Lebenslaufes ist entstanden durch Metamorphose unserer übrigen Leibesorganisation im vorhergehenden Lebenslauf, und unseren Kopf vom vorigen Lebenslauf haben wir verloren. Natürlich verstehe ich da nicht die physische Organisation, sondern die Formkräfte, die die physische Organisation verwirklicht hat. Dasjenige, was wir außer der Hauptesorganisation, der Trägerin der Erkenntnisfähigkeiten für das Ich, jetzt an uns tragen als übrige Menschenorganisation, Rumpf mit Gliedmaßen, das wird Hauptesorganisation unseres künftigen Erdenlebens. Sie alle tragen schon die Kräfte in sich, welche im Haupte konzentriert sein werden in Ihrem nächsten Erdenleben. Was Sie heute mit Ihren Armen vollbringen, was Sie mit den Beinen vollbringen, das wird eingehen in die innere Organisation des Hauptes in Ihrem nächsten Erdenleben. Und was an Kräften von Ihrem Haupte im nächsten Erdenleben ausströmt, das wird Ihr Karma, Ihr Schicksal für das nächste Erdenleben sein. Das, was Ihr Schicksal im nächsten Erdenleben sein wird, das wandert auf dem Umwege durch Ihre übrige Organisation, durch die Sie sich hineinstellen ins Menschenleben heute, in Ihr künftiges Hauptesleben hinüber.« (GA 196, „Geistige und soziale Wandlungen in der Menschheitsentwickelung“)

        Und dann wird sich das in die individuelle Handlungs-Befähigung hineinstellen als etwas, was von enormer Bedeutung sein wird für dasjenige, was das Wollen-Können betrifft – besser noch: was die Wahrnehmung ichhafter, bewußter Willensimpulse einerseits und das Unterscheiden-Können derer von Affekten, von animalischen Reiz-Reaktionen betrifft.
  • Von Ted McGlone @
    I taught economic geography in college by having students draw, color, illustrate, and label their own map books and then write one page comments on the region they drew. In my experience before I learned geography, the world was a misty beyond that I felt uncertain about and thus uneasy and disoriented if people referred to the areas outside my immediate knowledge. Once I learned most of the worlds locations and features, I felt I knew where I was on the planet in relation to other people. This made me more secure in my thinking and sense of self. I hope some of my students felt that way after making their maps and discussing them with the class. Artificial Intelligence is THE most significant topic to address in the age of the consciousness soul because AI copies some functions of the human activity of thinking. Beyond the copying of computational thinking their is now the process of copying the "selfing" process through which the I being creates itself in embodied form against the resistance of the environment. Orientation, the sense of where to go from here and now to attain my goal, is absorbed by the options available in the doppelganger of AI. The effect of AI is to reduce the free space for human creative development and pull people down into a system below the natural human world.....unless we develop our creative spiritual capacities to rise above the given situation. Etheric technology, may hold potentials for alternative, moral development of human power.
  • Von Jan Boudolf @
    Laat on toch ook niet vergeten dat actueel één of meerdere incarnatiegolven (miljarden mensen wereldwijd) met het probleem van artificiële intelligentie worden geconfronteerd en er al naar gelang het geval in mindere of meerdere mate doordacht mee omgaan. Ik veronderstel dat deze kwestie - ervaring opdoen met dit soort intelligentie - een niet onbelangrijk onderdeel is geweest van de voorgeboortelijke intenties van deze incarnatiegolven, m.a.w.een onderdeel van het menselijk bewustwordingsproces in onze tijd. Men kan daar zijn gerechtvaardigde bedenkingen bij hebben, maar het is uiteindelijk het na-doodse verwerkingsproces dat doorslaggevend zal zijn voor de toekomstige weg van de betrokken individuen. Daarover nu al uitspraken te doen, liikt me voorbarig.