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Leibfreies Erkennen

Leibfreies Erkennen

Von

Mieke Mosmuller

20-11-2019 4 Kommentare Print!

Lebe ich mich mit meiner Seele in Vorstellungen ein, die an der Sinneswelt gebildet sind, so bin ich im unmittelbaren Erfahren nur imstande, von der Wirklichkeit des Erlebten so lange zu sprechen, als ich sinnlich beobachtend einem Dinge oder Vorgange gegenüber stehe. Der Sinn verbürgt mir die Wahrheit des Beobachteten, solange ich beobachte. 

Nicht so, wenn ich mich durch ideell-geistige Erkenntnis mit Wesen oder Vorgängen der geistigen Welt verbinde. Da tritt in der Einzel-Anschauung die unmittelbare Erfahrung von dem über die Anschauungsdauer hinausgehenden Bestand des Wahrgenommenen ein. Erlebt man zum Beispiel das «Ich» des Menschen als dessen ureigene innere Wesenheit, so weiß man im anschauenden Erleben, daß dieses «Ich» vor dem Leben im physischen Leibe war und nach demselben sein wird. Was man so im «Ich» erlebt, offenbart dieses unmittelbar, wie die Rose ihre Röte im unmittelbaren Wahrnehmen offenbart.

In einer solchen aus innerer geistiger Lebensnotwendigkeit geübten Meditation entwickelt sich immer mehr das Bewusstsein von einem «inneren geistigen Menschen», der in völliger Loslösung von dem physischen Organismus im Geistigen leben, wahrnehmen und sich bewegen kann. Dieser in sich selbständige geistige Mensch trat in meine Erfahrung unter dem Einfluß der Meditation. Das Erleben des Geistigen erfuhr dadurch eine wesentliche Vertiefung.

Daß die sinnliche Erkenntnis durch den Organismus entsteht, davon kann die für diese Erkenntnis mögliche Selbstbeobachtung ein genügendes Zeugnis geben. Aber auch die ideell-geistige Erkenntnis ist von dem Organismus noch abhängig. Die Selbstbeobachtung zeigt dafür dieses: Für die Sinnesbeobachtung ist der einzelne Erkenntnisakt an den Organismus gebunden. Für die ideell-geistige Erkenntnis ist der einzelne Akt ganz unabhängig von dem physischen Organismus; daß aber solche Erkenntnis überhaupt durch den Menschen entfaltet werden kann, hängt davon ab, daß im Allgemeinen das Leben im Organismus vorhanden ist. Bei der dritten Art von Erkenntnis ist es so, daß sie nur dann durch den geistigen Menschen zustande kommen kann, wenn er sich von dem physischen Organismus so frei macht, als ob dieser gar nicht vorhanden wäre.

Rudolf Steiner, GA 28, Mein Lebensgang, S. 325 ff.

Mieke Mosmuller

Leibfreies Erkennen Von Mieke Mosmuller

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Kommentare
  • Von Kees W @
    Commentaar , ook in verband met de Blog van 6 november.

    R.Steiner schrijft in deze Blog: Beleeft men bijvoorbeeld het ik van de mens als diens meest oereigene innerlijke wezen.
    Ik begrijp dus dat we dit in ons zelf beleven en niet buiten onszelf.
    Hoe staat het gezegde in verhouding tot de volgende uitspraken die R Steiner deed op 27 december 1918 :
    Aber das was wir unser Ich nennen, was wir mit dem Worte bezeichnen, das ist nur ein Spiegelbild. en verderop: Aber gewöhnen werden sie sich müssen, dieses Ich nur in der Außenwelt zu sehen. (in de ander, KW)
    En in de voordracht van 28 december 1918
    Ich denke , also bin ich nicht, das heißt, meine gedanken sind nur spiegelbilder.

    Ik denk ook aan de Bologna voordracht over het gespiegelde IK.…

    Is een toelichting hierop mogelijk?
    Een mens die zichzelf aanwijst , wijst naar zijn ....hart..


    Kees
    • Von Annelie @
      There is logic in Kees' remark, indicating the heart as dwelling place of the soul-being.
      Which gesture would intuitively indicate the spirit-self?
    • Von Mieke Mosmuller @
      Komende woensdag verschijnt een antwoord. Hartelijke groet, Mieke
  • Von Brigid @
    wow I found this difficult to understand. I feel so trapped in my physical body and my spirit that serves it. It is challenging to imagine being free from the physical organism and what that would be like. THank you. I am trying to imagine knowing without the physical body. What could I do to practice this.