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Prüfungen des Geistes

Prüfungen des Geistes

Von

Mieke Mosmuller

30-10-2019 5 Kommentare Print!

Eine der notwendigen Übungen für jeden Menschen, der über die natürliche Veranlagung der Seele hinausgehen will, ist die Positivität. Diese brauchen wir sehr, wenn wir uns mit der technischen Entwicklung in der Zukunft beschäftigen. Negativität kommt von selbst, es ist nicht schwer, angesichts dieser Entwicklung in Panik zu geraten oder zumindest eine Angst vor der Zukunft zu haben. Ich beziehe mich auf die vielen Stellen im Internet, an denen man über die Gefahren und die teuflische, satanische Bedeutung dieser technischen Entwicklung lesen kann. Als Mensch in unserer Zeit kann ich jedoch nur davon ausgehen, dass uns keine Prüfungen auferlegt werden, die wir nicht ertragen können.

Als ich die Anthroposophie kennenlernte, hatten wir einen älteren Kollegen, der uns den Weg durch die Gesamtausgabe von Rudolf Steiners Werk zeigte. Er wies auch auf die Gefahren der Inkarnation Ahrimans in unserer Zeit hin. Er sagte immer, dass Ahriman sein Kommen gut vorbereitet. Aber es bedeutet auch, dass wir Menschen uns gut auf seine Ankunft vorbereiten müssen.

In der Natur sind wir die einzigen Wesen, die den Geist direkt bei uns haben, und wir sind eigentlich verpflichtet, mit diesem Geist die Qualen zu überstehen, die uns die technische Entwicklung auferlegt. Der Geist ist ein triumphierendes Phänomen, wird aber durch die Tatsache gelähmt, dass der Mensch seinen Willen nicht mit dem Geist verbinden will und sich lieber in einer Form der Lust seelisch an einem möglichen Untergang labt, um dann trotzdem gleichzeitig Angst vor ihm zu haben und davor zu warnen.

Positivität hebt uns aus der Unternatur heraus. Aber mit Hilfe dieser Positivität müssen wir dann lernen, unserem Denken eine andere Form zu geben, als dieses von Natur aus hat.

Das darf jeder machen. In diesen Texten und auf dieser Website der philosophischen Reflexionen will ich das nicht. Ich möchte bewusst nach den positiven Möglichkeiten des Menschen suchen, dieser Bedrohung zu entkommen, wobei wir davon ausgehen dürfen, dass diese Befreiung gleichzeitig bedeutet, dass wir uns so gut wie möglich auf die sich anbahnendeAnkunft von Ahrimanvorbereiten.

Ich will keinesfallsbehaupten, dass ich als Person die Welt zu reformieren in der Lage bin. Aber was ich weiß, ist, dass in jedem Menschen der Geist lebt und dass jeder Mensch tatsächlich in der Lage ist, zu einem direkten Selbstbewusstsein des Geistes zu kommen.

Vor mehr als einem Jahrhundert gab es einen großen Eingeweihten auf Erden, der uns ganz konkrete Möglichkeiten gegeben hat, uns auf die Ankunft von Ahriman vorzubereiten. Körperlich können wir uns kaum darauf vorbereiten, denn unser Gegner in der Technik hat diesbezüglich eine viel größere Macht als wir. Aber aus spiritueller Sicht können wir uns sehr wohl vorbereiten. Dort müssen wir nach jenen Punkten suchen, zu denen diese Macht keinen Zugang hat. Wenn sich die Menschen so erziehen, dass sie in diesen Punkten leben können, haben sie auch für den Rest der Menschheit ein wirksames Gegengewicht gebildet gegen die nach unten ziehende Wirkung der Technik.

Dank Rudolf Steiner wissen wir, dass die Elektrizität zerfallendes Licht aus dem Kosmos, zerfallender Lichtäther, ist, und dass der Magnetismus zerfallenderchemischer oderKlangäther ist. Im elektromagnetischen Feld leben wir in einem Gebiet, das so weit unter der Natur liegt, wie die Ätherqualitäten sie übersteigen. Positivität hebt uns aus der Unternatur heraus. Aber mit Hilfe dieser Positivität müssen wir dann lernen, unserem Denken eine andere Form zu geben, als dieses von Natur aus hat. Wenn wir in diesem Denken lange Zeit verharren können, dann spüren wir selbst, wie wir über unsere Natur erhoben werden. Und wir finden in der Arbeit von Rudolf Steiner die Bestätigung dafür:

'Von dieser Denkweise, zu der einen Zugang haben die verschiedenen, den Menschen auseinanderreißenden Mächte, muß man klar unterscheiden die andere, die in der Geisteswissenschaft allein angewendet wird. Sie ist eine ganz andere Vorstellungsart, eine ganz andere Denkweise. Sie ist, im Gegensatz zu der zergliedernden, eine gestaltende Denkweise.

Sehen Sie genauer zu, verfolgen Sie, was ich versuche in den verschiedenen Büchern über Geisteswissenschaft auszuführen, so werden Sie sich sagen: Nicht so sehr liegt der Unterschied in dem, was mitgeteilt wird – das kann man so oder so beurteilen –, aber aufmerksam sollte man werden, daß die ganze Art der Eingliederung der ganzen Welt, die ganze Art der Vorstellungen eine andere ist. Diese ist gestaltend, sie gibt abgeschlossene Bildheiten, sie versucht Konturen und durch Konturen Farben zu geben. Das werden Sie durch die ganze Darstellung hindurch verfolgen können: sie hat nicht das Zergliedernde, welches die ganze heutige Wissenschaft hat. Dieser Unterschied des Wie muß hervorgehoben werden ebenso wie der Unterschied des Was. Also es gibt eine gestaltende Denkweise, die insbesondere ausgebildet wird und die den Zweck hat, in die übersinnlichen Welten hineinzuführen. Wenn Sie zum Beispiel das Buch nehmen «Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?», wo ein solcher Weg in die übersinnlichen Welten vorgezeichnet wird, so werden Sie finden, daß darin alles, was die Gedanken und Vorstellungen in Anspruch nimmt, auf gestaltendes Denken veranlagt ist.

Das ist etwas, was für die Gegenwart notwendig ist. Denn das gestaltende Denken hat eine ganz bestimmte Eigenschaft. Wenn Sie zergliedernd denken, wenn Sie so denken, wie der heutige Naturforscher denkt, dann denken Sie ebenso wie gewisse Geister der ahrimanischen Welt, und daher können diese ahrimanischen Geister in Ihre Seele hereindringen. Wenn Sie aber das gestaltende Denken nehmen, das metamorphisierte Denken, ich könnte auch sagen das Goethesche Denken, wie es sich zum Beispiel darstellt in der Gestaltung unserer Säulen und Kapitale und so weiter, wenn Sie dieses gestaltende Denken nehmen, das auch in all den Büchern beachtet ist, die ich versuchte in die Geisteswissenschaft hineinzustellen, so ist dieses Denken eng an den Menschen gebunden. So gestaltend, wie der Mensch mit dem Denken in sich selber wirkt, vermögen es keine andern Wesen als diejenigen, die mit der normalen Menschheitsentwickelung zusammenhängen. Das ist das Eigentümliche. Dadurch können Sie nie auf falsche Wege kommen, wenn Sie sich durch die Geisteswissenschaft auf gestaltendes Denken einlassen. Da können Sie niemals sich verlieren an die verschiedenen geistigen Wesenheiten, die Einfluß gewinnen wollen auf Sie. Die gehen natürlich durchaus durch Ihre Wesenheit hindurch. Aber sobald Sie gestaltend denken, sobald Sie sich bemühen, nicht bloß zu spintisieren und zu unterscheiden, sondern so zu denken, wie es wirklich diese moderne Geisteswissenschaft will, so bleiben Sie in sich, so können Sie nicht das Gefühl der bloßen Ausgehöhltheit haben. Deshalb betont man, wenn man auf dem Standpunkt unserer Geisteswissenschaft steht, so häufig den Christus-Impuls, weil der Christus-Impuls in der geraden Linie des gestaltenden Denkens liegt.' GA 187, S. 178 ff.

Was ist gestaltendes Denken? (Wird fortgesetzt...)

Mieke Mosmuller

Prüfungen des Geistes Von Mieke Mosmuller

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Kommentare
  • Von Erwin Ansems @
    Is GA 187 in zijn geheel al in het Nederlands vertaald?
    • Von Michel Gastkemper @
      Nee, alleen één voordracht ervan (22 december 1918), bij Pentagon.
  • Von @
    Danke für Ihre Inspirationen!
  • Von Denzlinger Helga @
    Frage: Heißt das, dass man sich beliebigen gepilsten Mikrowellenstrahlungen (Smartphones, WLAN, G-5, etc. schadlos aussetzen kann, wenn man nur in der richtigen Art denken gelernt hat?
    Falls ja: Was ist aber die Folge dieser Bestrahlung für alle anderen (Kinder, nicht anthroposophisch geschulte Menschen, Alte, ...) ?
  • Von Denzlinger Helga @
    Frage: Heißt das, dass man sich beliebigen gepilsten Mikrowellenstrahlungen (Smartphones, WLAN, G-5, etc. schadlos aussetzen kann, wenn man nur in der richtigen Art denken gelernt hat?
    Falls ja: Was ist aber die Folge dieser Bestrahlung für alle anderen (Kinder, nicht anthroposophisch geschulte Menschen, Alte, ...) ?