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Raimundus von Sabunda

Raimundus von Sabunda

Von

Mieke Mosmuller

04-09-2019 1 Kommentare Print!
In dem Vortrag über Raimundus von Sabunda von 1924 erklärt Rudolf Steiner wirklich, wie das Lesen im Buch der Natur entwickelt werden kann. Nur sagt er es nicht wie in einem Lehrbuch, aber er sagt es trotzdem:

'Raimundus von Sabunda erinnerte daran, wie einstmals im Sephirotbaum, in den Aristotelischen Kategorien, in jenen allgemeinen Begriffen, die so sonderbar ausschauen für den, der sie nicht versteht, wie in alledem enthalten ist dasjenige, was durch die Intelligenz hinaufführen soll in die geistige Welt. Wie trocken, wie schrecklich trocken nimmt sich für die Menschen aus, was in den Aristotelischen Kategorien enthalten ist, wenn da in den Logiken gelernt wird: Sein, Verhalten, Tun, da, dort – zehn solche Kategorien, zehn solche allgemeinen Begriffe. Da sagen die Menschen: Das ist natürlich zum Davonlaufen, solche allgemeinen Begriffe zu lernen, ist zum Davonlaufen! Warum
soll man sich denn für zehn solche allgemeine Begriffe: Sein, Haben, Werden und so weiter, warum soll man sich denn dafür echauffieren?' GA 237, S. 130.

Es gibt noch eine Anzahl weiterer Vorträge, in denen Rudolf Steiner das Lesen mithilfe der Kategorien beschreibt. Die allgemeinen Begriffe sind der Denkbuchstabe, mit dem die Idee in der Natur wieder gelesen werden kann. Aber dann sollte man Faulheit nicht zulassen, dann sollte man sich für eine seltsame innere Aktivität im Denken begeistern können.


Denn was sollte man dann tun?

Ich habe geschrieben: Nehmen Sie sich eine halbe Stunde Zeit und setzen Sie sich in den Garten oder wenn Sie keinen haben, auf Ihrem Balkon zwischen die Blumenkisten, oder auf eine Bank an einem ruhigen Ort im Park... Konzentrieren Sie Ihre Aufmerksamkeit auf eine Pflanze inmitten von allen Pflanzen, die Sie um sich herum haben. Lesen Sie die Pflanze! Es gibt so viel zu entdecken, wenn man es systematisch tun kann.

Das klingt nach einer Wellnessübung. Aber es geht um das Wort "systematisch".
Der erste Schritt ist, sich so stark wie möglich bewusst zu werden, dass die Pflanze, der Stein, die Katze, ist. Es ist etwas Wunderbares, dass wir die Fähigkeit haben, festzustellen, dass ein Objekt außerhalb von uns wirklich da ist. Man lebt darüber hinweg, wenn man es auch in jedem Satz sagt, in dem dieses Wort als Verb erscheint. IST. Das SEIN also. Nicht als Begriff aus der Lehre des Seins, der Ontologie, sondern als direkte Gewissheit in der Wahrnehmung eines Objekts, in diesem Fall der Natur. Man kann versuchen zu verstehen, wie unterschiedlich das Sein von einem Mineral, von einer Pflanze, einem Tier, einem Menschen, einem Ding, einem Haus, einem Tisch ist.... In gewisser Weise ist das Sein in allem gleich, aber oh so anders! Man könnte eine halbe Stunde darüber nachdenken, nicht wahr? Über diese wunderbare Sache, dass ich sicher weiß, dass diese Pflanze ist, was auch immer die Philosophie an Zweifel darüber verbreitet. Weil man das Sein kennt, weiß man auch, was mit virtuell gemeint ist.

Und dann haben wir nur noch eine Kategorie besprochen...

Mieke Mosmuller

Raimundus von Sabunda Von Mieke Mosmuller

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Kommentare
  • Von Sebastian Tombs @
    Witness
    the richness
    of seeing:
    is-ness
    is the business
    of being.