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Seelenkalender 37, 15. - 21. Dezember

Seelenkalender 37, 15. - 21. Dezember

Von

Mieke Mosmuller

15-12-2023 1 Kommentare Print!
Obwohl der Lärm in der äußeren Welt immer stärker und stärker wird, können wir auch eine kommende Stille 'hören'.

Zu tragen Geisteslichte in Weltenwinternacht
Erstrebet selig meines Herzens Trieb,
Dass leuchtend Seelenkeime
In WeltengrĂĽnden wurzeln,
Und Gotteswort im Sinnesdunkel
Verklärend alles Sein durchtönt.
(Rudolf Steiner, Seelenkalender)

Die Inspiration der Seele, die Verbindung zwischen Seele und Körper wird in der Mittwinterzeit vollkommen. Diese Einatmung hat im Sommer bereits angefangen, und jetzt halten Erde und Mensch den Atem an, bis in dem neuen Jahr, nach Epiphanie oder Dreikönige die Ausatmung wieder anfängt. In dem alten Germanischen Kalender zählte man zwölf Mond-Monate von je 29,5 Tagen. Das gibt 354 Tage, der Unterschied mit dem Sonnenjahr ist 11 Tage und 12 Nächte. Das Volk fühlte, dass es in den übrigbleibenden Tagen eine leere Zeit gab, eine Pause in der göttlichen Ordnung, von der Mitternacht 24./25. Dezember bis Mitternacht 5./6. Januar. Während dieser Periode lauerte die Finsternis, ob die Dämonen die Macht übernehmen könnten. Das Volk hatte allerlei Maßnahmen zu ergreifen, um sich zu schützen: Viel Lärm machen, Kerzen abbrennen, Feuerwerk, Weihrauch usw.

Dann aber kam der Augenblick, dass ein Kind in dieser Mittwinterzeit geboren wurde (da wo es auf der Erde Winter ist), am Heiligabend. Es wurde geboren um uns für immer und ewig zu schützen, in jeder Zeit der Einsamkeit der Erde und des Menschen, so lange als diese beiden zusammen leben werden. Seitdem sind die Nächte dreizehn geworden, von der Dämmerung am 24. Dezember, bis zum 6. Januar. Sie sind heilig geworden, denn Christus und Erde sind in diesen Tagen und Nächten am allernächsten zueinander.


Mieke Mosmuller
Raffael, Sixtinische Madonna

Diese Wochensprüche wurden von Rudolf Steiner 1912/13 im Anthroposophischen Seelenkalender gegeben.

Seelenkalender 37, 15. - 21. Dezember Von Mieke Mosmuller

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Kommentare
  • Von Robert Walberg @
    Thanks Mieke,
    Perfect picture for this time... I just read this from: Four Seasons/Archangels: Lecture II: The Christmas Imagination
    "If we understand the depths of winter, how it shows us the connection of the cosmos with man, with man who takes up the birth-forces in the Earth, the only possible way of presenting the woman is in this form: formed out of the clouds, endowed with the forces of the Earth: with the Moon-forces below, with the Sun-forces in the middle, and above, towards the head, with the forces of the stars. The picture of Mary with the little Jesus-child arises out of the cosmos itself.
    If we understand the cosmos in autumn, so as to represent all its formative forces in a picture, we come by necessity to an artistic portrayal of Michael and the Dragon, as I indicated yesterday. In the same way, everything we feel at Christmas-time flows together into the picture of Mary and the child — that picture which hovered so often before painters in earlier times, especially in the first Christian centuries, and of which the last echoes have been preserved in Raphael's Sistine Madonna.
    The Sistine Madonna was born out of the great instinctive knowledge of nature and the spirit which prevailed in ancient times. For it is a picture of the Imagination which must in fact come to a man who transposes his inner vision into the secrets of Christmas in such a way that they become for him a living picture.