Bereits vom Anfang meiner Beschäftigung mit diesen Sprüchen, seit mehr als dreißig Jahren, hat der Spruch dieser zweiten Woche im September mich tief berührt. Es ist ein Zeichen des Anfangs der Herbstzeiten, wo die Seele aktiv wird und wo in der äußeren Welt der Sinnesschein gedämpft wird. Schleier mischen sich mit dem Sonnenlicht - es ist einer der schönsten Erlebnisse die es gibt... Man fühlt den Aufruf: Gnothi seauton! Oh Mensch, erkenne dich selbst! Das Licht der Welt hat sich zum Inneren der Seele gewendet, der Sommer nimmt ab und der Herbst fängt an, seine Schönheit zu offenbaren. Der Sommer hat an mich sich selber hingegeben! Er lebt in meinem Innern weiter und mit diesem inneren Licht kann ich die Auferstehung des Geistes finden!
Wenn wir diese unsichtbare Atmosphäre, die durch diesen herbstlichen Anfang aufgerufen wird, spüren lernen, können wir die Freude des aktiven Denkens fühlen.
Es dämpfet herbstlich sichDer Sinne Reizesstreben;In Lichtesoffenbarung mischenDer Nebel dumpfe Schleier sich.Ich selber schau in RaumesweitenDes Herbstes Winterschlaf.Der Sommer hat an michSich selber hingegeben.Diese Wochensprüche wurden von Rudolf Steiner 1912/13 im Anthroposophischen Seelenkalender gegeben.
Wochenspruch 23, 8. bis 14. September Von Mieke Mosmuller