Wochenspruch 30, 27. Oktober – 2. November |
 | Wochenspruch 23, 8. – 14. September |
Es spriessen mir im Seelensonnenlicht Des Denkens reife FrĂĽchte, In Selbstbewusstseins Sicherheit Verwandelt alles FĂĽhlen sich. Empfinden kann ich freudevoll Des Herbstes Geisterwachen: Der Winter wird in mir Den Seelensommer wecken. |
 | Es dämpfet herbstlich sich Der Sinne Reizesstreben; In Lichtesoffenbarung mischen Der Nebel dumpfe Schleier sich. Ich selber schau in Raumesweiten Des Herbstes Winterschlaf Der Sommer hat an mich Sich selber hingegeben. |
Der Spruch in der Woche des Michaelfestes, Nr. 26, ist einer der Wendepunkte in den Wochensprüchen. Hier stülpt sich der Spruch um, was außen war, wird innen, was innen war, wird außen. In dieser dreißigsten Woche wird dies sehr deutlich, wenn wir diesen Spruch mit dem Spruch Nr. 23 vergleichen. Wir müssten sehr präzise untersuchen, was da geschieht. Am Anfang des Septembers wurde unser Blick auf den Beginn des Herbstes in der Natur und die Hingabe des Sommers an uns gerichtet. Nun erreichen wir einen Höhepunkt darin. Im Licht der Seele reifen Früchte des Denkens, und unser Gefühlsleben verwandelt sich in die Sicherheit des Selbstbewusstseins. Was der Herbst mir nun gibt, ist das Erwachen des Geistes und die Ahnung des Seelensommers, der im Winter kommen wird.
Diese Wochensprüche wurden von Rudolf Steiner 1912/13 im Anthroposophischen Seelenkalender gegeben.
Wochenspruch 30, 27. Oktober - 2. November Von Mieke Mosmuller