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Silvesternacht in Dornach, 1922-1923

Silvesternacht in Dornach, 1922-1923

Von

Mieke Mosmuller

01-01-2020 2 Kommentare Print!

Ita Wegman, die 1935 in ihrem Notizbuch ihre Erinnerungen niedergeschrieben hat:

'Dr. Steiner sah man überall, bald war er auf dem Gelände, das er in allen Richtungen durchlief, bald in der Schreinerei, immer mit tief traurig-ernster Miene ohne Aufregung, sich voll bewusst, was mit dieser Arbeit der Menschheit verloren gegangen ist. Dieser Bau war einzigartig und barg in seinen Formen und Bildern die ganze Welt- und Menschheitsentwicklung. Sich in ihm befinden bedeutete für jeden dafür Empfänglichen eine Anregung in den tiefsten Gründen seiner künstlerischen Schaffenskraft.

Dieses Gebäude war, durch die Formen, die es innerlich und äußerlich hatte, durch die Wand- und Deckenmalereien, durch die Glasfenster-Malereien, durch die Säulen, die von verschiedenen Holzarten waren, mit sinnvoller Plastik an den Kapitellen, ein Wahrzeichen für die Menschen, hauptsächlich für diejenigen Menschen, die verstehen konnten, was sie sahen.

In dem Gebäude waren verborgen, aber doch offenbar, weil jeder es sehen konnte, die Zeichen, die sprachen von den Geheimnissen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Deshalb ist es auch unvergesslich in den Seelen aller derjenigen, die das Glück gehabt haben, in ihm verweilen zu dürfen. In einer Nacht war eine zehn Jahre lange Arbeit zunichte gemacht.

Dr. Steiner stand um acht Uhr morgens noch einmal vor den Trümmern des Gebäudes, das immer noch brannte und rauchte. Die meisten waren nach Hause gegangen, das Gelände war leer, während treue Seelen das Atelier wieder einräumten, die Schreinerei wieder einrichteten für die Arbeit.

Allein stand er da und sah die Zerstörung an. Ich wagte mich mit Demut an ihn heran und konnte nur die Worte sprechen, es ist schrecklich für uns. Ja, sagte er, jetzt ist alles im Weltenäther aufgeschrieben.' (Notizbuch 74.)


Mieke Mosmuller

Silvesternacht in Dornach, 1922-1923 Von Mieke Mosmuller

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Kommentare
  • Von Annelie @
    Thank you for sharing this memory on the appropriate date.
  • Von Paul Christiaan van Panhuys @
    En omdat het in de wereld-ether is ingeschreven ontmoet elke gestorvene en ongeborene het in de aarde athmosphere en put daar inzicht en vertrouwen uit.