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Sozialer Pessimismus

Sozialer Pessimismus

Von

Mieke Mosmuller

29-07-2015 8 Kommentare Print!

In den vorhergehenden Texten habe ich von einem optimistischen Gesichtspunkt aus die sozialen Verhältnisse beschrieben. Es ist eine idealistische, aber auch eine realistische Möglichkeit, um wahrhaftige Liebe zwischen den Menschen zu entwickeln. Aber es ist natürlich ebenso gut möglich, einen pessimistischen Standpunkt einzunehmen und Finsternis in dem sozialen Zustand zu sehen, den man global wahrnimmt. Innerlich können wir sehr gut fühlen, dass wir das Talent haben, als Menschen in Brüderlichkeit, in Gleichheit und in Freiheit neben- und miteinander zu leben. Aber wir sehen natürlich sehr wohl, dass dieses innerlich gefühlte Ideal gewiss nicht äußerlich realisiert wird. Das Leben des Alltags liefert allerlei Geschehnisse, die es unmöglich machen, die ruhige Seele zu bewahren, die für diese Verwirklichung nötig ist. Warum verfinstern diese alltäglichen Geschehnisse unsere Ideale?


Der Mensch träumt oder schläft, er träumt, während er denkt, fühlt ... schläft, wenn er handelt, er tut alles automatisch. Wenn man aufmerksam schaut, sieht man, dass fast jeder so ein bisschen vegetiert, ab und zu durch etwas Lästiges (ganz ab und zu auch durch etwas Schönes) gereizt, irritiert. Er vergisst den Nächsten, erinnert sich nur noch an sich selbst – und so weiter...
Mit dem Blick auf den kleinen Apparat in der Hand – der aussieht wie ein Gehirn, das in der Hand liegt, bequem, um draufzuschauen, damit zu kommunizieren, allerlei Kenntnisse zu erwerben. Ein sichtbar mechanisches Ego, das die Aufmerksamkeit von der wirklichen Welt abzieht und auf eine virtuelle Welt des Ego lenkt.

Vergessen sind alle menschlichen Möglichkeiten, denn wir wollen sie vergessen. Alle Menschen werden Brüder? Nein, sie scheinen eher Feinde zu werden, einer gegenüber dem anderen.
Weit weg lebt noch eine Erinnerung an Liebe. Was war das noch gleich? Erotik und sexuelle Liebe sind noch ganz und gar da, und manchmal, in seltenen Momenten, gibt es so etwas wie Sympathie, Anziehungskraft, Liebe. Einander gegenübersitzend an einem Tisch in einem Restaurant mit einem schönen Glas Wein, der Apparat liegt kurz vergessen an der Seite... Plötzlich steigt ein altmodisches Gefühl auf, eine Art Mut, das Leben, das man wirklich sucht, zu leben, ein Leben von Liebe und Freiheit. Doch am nächsten Tag ist es schon wieder weg, und die Hast übernimmt wieder das Ruder.

Eine Demenz scheint die Menschenrasse zu ergreifen.
Was haben wir vergessen, dass es so schlimm geworden ist? Dass wir die Kontrolle über uns selbst verloren haben?

Wir haben das wache Gewahrsein, das Bewusstsein, die Aufmerksamkeit, die Achtsamkeit verloren. In der Demenz verschwindet es allmählich, unbemerkt. Das Erste, was verschwindet, ist das Selbstbewusstsein, man ertrinkt in sich selbst, ohne sich selbst noch sehen zu können. Später verliert sich auch das Bewusstsein von allem Anderen. Übrig bleiben der Traum und der Schlaf.
Nach all meinen positiven und optimistischen Texten musste ich nun dies schreiben. Natürlich habe ich ein extremes Bild von Finsternis geschildert. Doch es ist sehr wohl eine Seite unserer Welt und der Menschen.

Die Frage ist: Wie gewinnen wir wieder die Aufmerksamkeit, das Bewusstsein, das klare wache Denken – die Freiheit?

Sozialer Pessimismus
ZZZZZzzzzzSozialer Pessimismus Von Mieke Mosmuller

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Kommentare
  • Von @
    Dat begint met de vraag 'Wie ben ik' en dan zet het proces zich in gang op de manier waarop het leven zelf richting geeft. Zodra we proberen antwoorden af te dwingen en in ons denken gaan zitten stagneert het proces... We ZIJN de Eenheid, maar compleet afgedwaald door het denken. De mens ziet zichzelf als individu, maar dat is een illusie... En heel makkelijk te onderzoeken, maar zonder voorwaarden te stellen. Overigens zijn wij niet in staat om ook maar iets te doen, behalve die ene vraag stellen en dan ontvouwt de weg zich onder onze voeten. Ontwaken uit de droom is ervaren dat dualiteit een tijdelijk hulpmiddel is geweest naar de Eenheid, Non-dualiteit. Alles 'IS' en wel NU...
    • Von Jos @
      Inge, hoe moet men die ene vraag 'Wie ben ik' stellen, opdat de weg zich onder eenieders voeten zou kunnen ontvouwen...?
      • Von @
        Dag Jos, het is belangrijk dat de vraag vanuit een diep innerlijk 'willen' weten gesteld wordt en niet oppervlakkig... En zeker niet om bijvoorbeeld een kunstje te leren... Vaak gaan hier al veel diepe dalen aan vooraf, maar dat hoeft niet. Dit antwoord neigt uiteraard alsnog we 'keuze' mogelijkheden hebben, maar wat mij betreft is dit de enige... Zeker vanuit de non-dualiteit, een niet aflatende zoektocht naar wie we in wezen zijn en als dat vanuit zuiver 'willen' weten gebeurt en met respect voor alles wat we op die weg tegenkomen, dan ja, komen de antwoorden... Met alle consequenties die erbij horen en vooral acceptatie voor wat er zich voordoet en laat zien...
        • Von Jos @
          Inge, bedankt voor je antwoord met werkelijkheidszin...
          • Von Mieke Mosmuller @
            Graag wil ik onderscheid maken tussen gedachtenleven en denken. Dat zal ik in een nieuwe toekomstige tekst doen.
  • Von sabine vagenende @
    Beste Mieke,
    Misschien is het ook wel belangrijk dat we de liefde voor de daad leren kennen, voor het samenwerken met andere mensen, collega's, vrienden, familie. Dit gebeurt nog heel weinig. We feesten wel veel samen maar echt onvoorwaardelijk samenwerken gebeurt nog heel weinig. Dit kan mijninsziens nochtans ook wel tot broederlijkheid leiden.
    • Von Mieke Mosmuller @
      Ja, beslist! Liefs, Mieke
  • Von Bernhard Höne @
    Liebe Frau Mosmuller!

    Eine schwere brennende Frage! - Antworten sind leicht gegeben, die Mittel und Wege zur inneren Freiheit stehen jedem einzelnen Menschen zur vollen Verfügung; aber die Umsetzung kann unmöglich durch äußere Maßnahmen allein erreicht werden. Die Besessenheit durch die Medien, der starre Bannzauber des "Mainstream" sind zu stark und festgefahren.

    Hier sind wahre Erlösungsprozesse vonnöten; vielleicht auch vermögen erst gewaltige Schicksalsfügungen aus der schweren Lethargie herauszukatapultieren. Es ist erschütternd zu sehen, wie Luzifer und Ahriman die Menschen wie traumverlorene Tierwesen herumführen und ihnen gleichzeitig die perfekte Illusion vermitteln, hell-wach, gedanken-klar und f r e i zu sein. -

    Meine lapidare Antwort ist schlichtweg: Begeisterung wecken für die wahre Anthroposophie Rudolf Steiners, die weltweite Verbreitung seiner und anderer wertvoller Schriften und die all-umfassende Verwirklichung der Lehren dieses universalen Menschheitslehrers...

    Herzliche Grüße!
    Bernhard Höne