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Ursache und Wirkung und die Kunst der Interpretation

Ursache und Wirkung und die Kunst der Interpretation

Von

Mieke Mosmuller

04-03-2021 1 Kommentare Print!
Der folgende Text ist eine wörtliche Transkription des gesprochenen Videotextes.

Beim Denken ist es wichtig, die Beziehung zwischen einer Ursache und ihrer Wirkung zu sehen, die sogenannte Kausalität. Aber gerade das Bewusstwerden des Fehlens einer solchen Kausalität ist auch eine wichtige Kompetenz für die Kunst der Interpretation. Wenn wir uns die Interpretation von Fakten und Daten in der aktuellen Corona-Krise anschauen, sehen wir, dass aufgrund des fehlenden Verständnisses von Kausalität die Wahrheit nicht immer gewürdigt wird. Wie können wir unser Denken trainieren, es frei und unabhängig zu nutzen, um die Wahrheit mit Gewissheit zu erfahren? Video auf Youtube ansehen

Mieke Mosmuller

Natürlich haben wir auch die Möglichkeit, einfach zu sagen: Was die Behörden machen, muss gut sein, also recherchieren wir nicht weiter und leben einfach weiter, bis es zu Ende ist und stellen keine Fragen. Es mag eine Zeit gegeben haben, in der die Menschen dazu eher geneigt waren, aber der moderne Mensch ist es sicher nicht und ein großer Teil der Menschheit ist sehr daran interessiert zu wissen, wie die Dinge wirklich sind. Das ist in der heutigen Zeit eigentlich nicht mehr möglich, man muss wirklich über die Ergebnisse kommunizieren. Was ich damit sagen will, ist, dass es auch sein könnte, dass wir einfach den Regierungen folgen - aber das kann ich sofort beantworten -, dass das eigentlich gar nicht möglich ist, und dass wir als Bürger immer mehr an Mündigkeit gewinnen, und eine Krise wie diese bestärkt das nur. Denn man wird mit, wie ich es gerne nenne, Unstimmigkeiten konfrontiert und das wirft die Fragen auf, die man stellen wird und die Antworten, nach denen man suchen wird. Und eines der wichtigen Konzepte bei der Suche nach dem Zusammenhang ist das Konzept der Kausalität, das Konzept von Ursache und Wirkung. Und wir neigen dazu, Ursache und Wirkung mit der Zeit zu verbinden, so sagt man: was vorher passiert, hat später eine Folge. Wenn man also sieht, dass etwas passiert, weil man etwas tut, und etwas anderes passiert danach, dann neigt man dazu zu sagen, dass die erste Sache die Ursache für die zweite ist. Aber das muss nicht sein. Ein interessantes Beispiel findet sich in der Natur, wo wir wissen, dass wenn die Schwalben tief fliegen, Regen kommt. Man kann alle möglichen Erklärungen dafür finden, wieder Ursache und Wirkung, aber sie tun es und wenn sie es tun, ist es ein Zeichen, dass schlechtes Wetter kommt. Wir wissen dann eigentlich auf ganz natürliche Weise, dass diese Schwalben irgendwie spüren, dass sich etwas in der Atmosphäre verändert, was bedeutet, dass das Wetter schlecht wird. Wenn man aber nur auf die Zeit schauen würde, könnte man sagen, dass die Schwalben tief fliegen und das schlechte Wetter verursachen. Das ist bizarr, man würde das als menschliches Wesen nicht denken. Aber die Tatsache, dass es dort so klar ist, dass man nicht immer sagen kann, dass das, was früher ist, die Ursache für das ist, was später ist, auch wenn es immer wieder passiert, die Tatsache, dass es so ist, bedeutet nicht, dass wir auch wissen, dass in allen Situationen, in denen man es mit zwei zusammenhängenden Ereignissen zu tun hat, man nicht immer sagen kann, dass das erste die Ursache für das zweite ist. Man kann nicht immer sagen, dass das, was später in der Zeit passiert, eine Folge dessen ist, was früher passiert ist. Als Mensch muss man diese Dinge im Bewusstsein behalten, wenn man versucht, den Verlauf der Ereignisse zu beurteilen. Im Frühjahr wurden wir Zeuge des Todes einer großen Anzahl von älteren und sehr alten Menschen, und die Todesursache war Covid-19. Wenn man darüber nachdenkt, stellt sich die Frage: Wären diese Menschen nicht sowieso gestorben? War es nicht an der Zeit, dass sie sterben würden und diese mögliche Infektion bestenfalls eine Art Katalysator war und keine wirkliche Todesursache? Das ist eine dieser Überlegungen, die man anstellen kann, wenn man anfängt, über Ursache und Wirkung nachzudenken. Nun, natürlich durfte man das damals nicht denken, es gab eine sehr starke Tendenz zu denken, dass diese älteren und sehr alten Menschen nicht gestorben wären, wenn sie diese Infektion nicht bekommen hätten. Und so wurde auch eine sehr emotionale Atmosphäre geschaffen, rund um diese Infektionskrankheit, bei der vor allem die alten und die bereits kranken Menschen betroffen sind. Nun, letzte Woche gab es im Parlament eine Konfrontation zwischen einem Mitglied des Parlaments und dem Minister. Und da ging es um die Frage: Es gibt Menschen, die sehr alt sind, die krank sind, die geimpft werden und die nach einer Woche oder nach einiger Zeit sterben. Und die Frage des Parlamentsmitglied war: Wird auch erforscht, inwieweit die Impfung selbst dort eine mögliche Todesursache sein könnte. Ich denke, das ist die gleiche Frage, die im Frühjahr bei der COVID-19-Infektion gestellt wurde. Dort war die Frage: Stirbt der sehr alte Mensch daran, dass er sehr alt ist, oder an der Grunderkrankung oder an der Infektion? Es war nicht die Aufgabe, diese Frage zu stellen, aber es ist natürlich völlig logisch, sie auf diese Weise zu stellen. Jetzt stellt dieses Mitglied des Parlaments tatsächlich die gleiche Frage und sagt: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Impfung und Tod? Nur stellt er die Frage mehr oder weniger andersherum. Dies führte zu einer wütenden Reaktion des Ministers, und wenn man dies im Film sieht, ist es eigentlich ziemlich schockierend wegen der Unanständigkeit, die als Antwort auf eine mehr oder weniger gewöhnliche und berechtigte Frage erfolgt: Ist es wirklich so, dass die Impfung und der Tod von sehr alten Menschen in keiner Weise zusammenhängen, oder gibt es eine Ursache und Wirkung? Diese Frage muss man sich stellen können, und man muss auch von der Regierung erwarten können, dass sie solche Fragen eigentlich selbst stellt, aber natürlich werden sie mehr oder weniger an ein Team weitergereicht, das eine Sonderuntersuchung dazu durchführt, was modern ist, so dass die Verantwortlichen die Verantwortung auf andere Verantwortliche weitergeben und dann können sie immer sagen, ja, aber das wird dort untersucht und das geht mich nichts an. Und wenn man dann doch mehr Fragen stellt, stellt sich heraus, dann wird die Person, die befragt wird, wütend und sagt, das ist die Verbreitung von Fake News, das geht gar nicht, das ist nicht möglich, wir sind in einer Pandemie und es ist lebensgefährlich. Das war ein Bild, das man da gesehen hat, das an sich so bemerkenswert war, dass man eigentlich, ich will nicht sagen misstrauisch, aber man fragt sich doch, warum diese unkontrollierte Reaktion? Warum nicht einfach sagen: Ja, ich verstehe Ihre Frage und wir werden das so und so machen, und Sie können sich darauf verlassen, dass alles in Ordnung ist und wenn Sie es überprüfen möchten, können Sie das dort und dann tun. Sicherlich kann man das auf diese Weise auch beantworten. Aber diese wütende Reaktion wirft starke Fragen auf. Hier geht es um den seltsamen Umgang mit Ursache und Wirkung. Ein weiterer Zusammenhang besteht darin, dass das RIVM (RKI in den NL)und das OMT (Advisierung) Prognosen darüber abgeben, wie sich die neue britische Variante in den Niederlanden ausbreiten wird, wie das dann zu Problemen in der Gesundheitsversorgung führen wird und wie das dann in Anführungszeichen behandelt werden sollte. Aufgrund dieser Prognosen werden dann sehr strenge Lockdown-Maßnahmen ergriffen, und dann stellt sich heraus, dass alles weniger schlimm verläuft, die Prognosen, die alle da waren, treffen nicht ein. Die Frage ist natürlich, ob die Prognosen falsch waren oder ob die besser als erwarteten Ergebnisse eine Folge der Maßnahmen sind. Die Schlussfolgerung, die nun ohne weiteres gezogen wurde, ist, dass die Tatsache, dass es besser als erwartet läuft, auf die Maßnahmen zurückzuführen ist. Für mich ist das eine weitere Unstimmigkeit, denn es ist natürlich nichts Wissenschaftliches daran. In erster Linie sind Prognosen Vorhersagen, sie haben eine gewisse Wahrscheinlichkeit, aber sie beruhen auf Annahmen und diese können schon falsch sein, was ist also eine Prognose? Wenn es sich nicht bewahrheitet, kann man vielleicht sagen, wir haben keine gute Prognose gestellt, aber wenn man dann sehr strenge Maßnahmen ergreift und das Ergebnis ist nicht so schlecht wie erwartet und man sagt dann, na ja, das liegt an den Maßnahmen, dann ist das nicht wissenschaftlich, denn das könnte man nur sagen, wenn man einen Test machen würde, bei dem diese Maßnahmen nicht ergriffen wurden. Erst dann, wenn man dann einen großen Ausbruch dieses britischen Virus, dieser britischen Variante sieht, kann man sagen, dass die Maßnahmen gewirkt haben. Aber das einfach so zu sagen, ist eine gewisse Art und Weise, um - ich würde fast sagen, um Stimmung zu machen - die Verlängerung der Maßnahmen zu rechtfertigen. Ursache und Wirkung. Wenn man ein unabhängiger Denker werden will, muss man sich in diese beiden Konzepte einfühlen. Jeder Mensch, der denken kann, weiß aus sich heraus, was mit Ursache und Wirkung gemeint ist. Aber wie man bestimmte Daten, die entstehen, richtig interpretiert, ist etwas ganz anderes. Und es gab Protokolle in der Wissenschaft, wie man damit umgeht, und die sind hier aufgegeben. Sie werden nicht berücksichtigt, weil die Leute natürlich sagen, was verständlich ist, sie sagen: "Aber hören Sie, wir können dieses Risiko nicht eingehen, wir können diese Maßnahmen nicht nicht ergreifen und dann sehen, was passiert, denn wenn es so ausgeht, wie wir denken, haben wir eine Katastrophe verursacht, also ist es besser, auf Nummer sicher zu gehen. Das mag sein, aber dann ist von Wissenschaft wirklich nicht mehr die Rede. Und ich habe letzte Woche darauf hingewiesen, dass wir als Menschen lernen müssen, selbstständig zu denken, und ich meine tatsächlich, dass man das lernen muss. Das ist nicht etwas, was man einfach so machen kann. Man muss sich selbst entwickeln, um das tatsächlich tun zu können. Denn wir werden als Menschen in einem bestimmten Land geboren, in einer bestimmten Familie, wir gehen auf eine bestimmte Schule, wir haben diesen und jenen Lehrer, wir haben diesen und jenen Lehrplan, wir gehen vielleicht auf die Universität oder wir gehen zur Arbeit, aber all diese Dinge, die wir tun, die beeinflussen, wie man in der Welt steht und was man an Gedanken entwickelt, wird hauptsächlich dadurch bestimmt. Und was ich mit unabhängigem Denken meine, ist ein Denken, das sich davon zu lösen weiß und das zum Kern der Sache vordringen will. Und eigentlich braucht man dafür ein gewisses Training, damit man erst einmal weiß, wie man sich von allem, was immer aus dem Hintergrund hochkommt, gründlich lösen kann. Natürlich gibt es Rebellen, und sie lösen sich von allem, was aus ihrer Herkunft stammt, aber ich glaube, dass sie oft nicht erkennen, dass sie aus einem anderen Reservoir schöpfen, das ebenfalls aus ihrer Herkunft stammt. Wenn man also als selbständiger Denker sein Denken in den Griff bekommen will, muss man sich mehr und mehr so entwickeln, dass man selbständig denken kann, so wie ich versucht habe, ein Beispiel für die Begriffe Ursache und Wirkung zu geben. Wie man das auch falsch machen kann, zum Beispiel, weil man es mit der Zeit verknüpft. Oder dass man es mit bestimmten Annahmen verknüpft, von denen man nicht weiß, ob sie überhaupt wahr sind. Das ist der Moment, in dem ich an die Prognosen denke. Es ist also nicht so einfach, ein unabhängiger Denker zu werden, aber der erste Schritt ist, dass man sich innerlich aufrichtet und sagt: Ich versuche, nicht immer auf das zu hören, was aus der Umwelt kommt und ich versuche, nicht immer auf das zu hören, was ständig aus meinen assoziativen Gedanken entsteht, sondern ich versuche, die Fakten, die da sind, unabhängig zu durchdenken. Und dazu ist es oft notwendig, dass man erst einmal gar keine Schlüsse zieht, und das ist natürlich das Schwierigste für den Menschen.

Von einer anderen Aktivität her kam ich auf ein Buch aus dem 14. Jahrhundert zurück, das von Thomas a Kempis geschrieben wurde und den Titel trägt: Die Nachfolge Christi. Es ist ein Buch mit, ja, man könnte sagen, Sätzen zum Nachdenken und zur Selbsterziehung und natürlich ist es alt, es stammt eigentlich aus einer Zeit, in der die Menschen noch gar nicht so mündig waren wie heute, so dass man es sicher nicht in Gänze auf unsere Zeit übertragen kann, aber trotzdem ist das Buch voller Anweisungen und Ermahnungen, die man sich zu Herzen nehmen kann und so hat er gleich am Anfang, im vierten Kapitel, das Thema der Nachdenklichkeit und damit möchte ich eigentlich schließen, denn das ist es, was ich mit der Grundlage für selbstständiges Denken meine.

1. Man sollte nicht jedem Wort oder jedem Impuls ohne Grund vertrauen, sondern eine Sache sorgfältig und geduldig vor Gott abwägen und überlegen.

2. Oft glaubt und sagt man leider eher Böses als Gutes über einen anderen: So schwach sind wir.

3. Vollkommene Menschen hingegen werden keinem Geschichtenerzähler glauben; denn sie kennen die menschliche Schwäche, die leicht zum Bösen neigt und in ihren Behauptungen ziemlich unbeständig ist.

4. Es ist eine große Weisheit, nicht voreilig zu handeln und nicht hartnäckig an der eigenen Meinung festzuhalten.

5. Dazu gehört auch, dass man nicht sofort alles glaubt, was einem gesagt wird, und dass man nicht sofort anderen Leuten ins Ohr flüstert, was man hört oder glaubt.

Das ist etwas, das man in sein Herz eingravieren möchte, in einer Zeit wie der heutigen, in der wir so sehr von Fakten, von Nachrichten überwältigt werden. Und vielleicht gibt es innerhalb der Nachrichten auch Fake News, also glauben wir nicht gleich alles, was erzählt wird.

6. Konsultieren Sie eine weise und gewissenhafte Person und lassen Sie sich von einer hervorragenden Person belehren, anstatt Ihren eigenen Erkenntnissen zu folgen.

Das widerspricht nicht, dass man nicht auf das hören soll, was von außen kommt, aber man muss auswählen. Wenn man lernen will, selbständig zu denken, dann ist es natürlich notwendig, dass man das Denken weiser Menschen kennenlernt, damit man diese weise Form des Denkens kennenlernt und zur Gewohnheit werden lässt.

7, Ein gutes Leben macht einen Menschen weise nach Gottes Maßstab und erfahren in vielen Dingen.

8. Je demütiger ein Mensch in seinem Inneren ist und je mehr er von Gott abhängig ist, desto weiser und ruhiger wird er in allem sein.

Das ist natürlich eine Aufgabe, die für uns eher am Ende des Weges liegt als am Anfang, denn wir haben ja die Aufgabe, als mündige Menschen alles zu prüfen und uns nicht nur auf Gott zu verlassen, der unsichtbar ist, sondern unser Denken und unsere Urteile an dem zu schulen, was sich uns bietet. Und es ist tatsächlich notwendig, dass wir ein Gespür dafür entwickeln, was wahr ist, was uns in Übereinstimmung mit der Wahrheit erzählt wird, oder was geschrieben oder gezeigt wird, und was offensichtlich nicht wahr ist. Und ich sagte in einem früheren Video, dass die Wahrheit immer ans Licht kommt. Aber sie kommt in der modernen Zeit wirklich nur zum Vorschein, weil es Menschen gibt, die diesen Sinn für Wahrheit in sich entwickeln. Das sind die Menschen, zu denen wir aufschauen müssen, das sind die Menschen, die nicht sofort in einen Wutanfall ausbrechen, wenn ihnen eine Frage gestellt wird, sondern das sind die Menschen, die ruhig und überlegt die Fakten abwägen und dann im Herzen erkennen, ob etwas wahr ist oder nicht.

Ursache und Wirkung und die Kunst der Interpretation Von Mieke Mosmuller

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Kommentare
  • Von Annemarie Haest @
    Hartelijk dank, Mieke.
    Annemarie Haest.