Die Krone ist auch in der kabbalistischen Weisheit das Höchste, was der Mensch hat, man könnte es mit der Anthroposophie das denkende Denken nennen. Und das ist doch wirklich Pfingsten.
Wir Menschen sind nicht die einzigen intelligenten Wesenheiten auf Erden. Der heutige Mensch spricht höchstens den Tieren noch etwas von einem Denken zu, aber sonst wird nur der Mensch als intelligent anerkannt – seit einiger Zeit gibt es dann noch die künstliche Intelligenz. Die Augen sehen sonst niemanden, der intelligent sein könnte. Aber man braucht nur ein Schrittchen seitwärts vom gewöhnlichen Bewusstsein zu machen und man fühlt sich angeschaut von unendlich intelligenteren Wesenheiten. Recht dumm ist der Mensch und sogar die technische Intelligenz ist dumm geblieben.
In Zeiten von Schwierigkeiten wie mit 5G oder mit Corona sollte man sich mal angeschaut fühlen. Ich habe schon früher darauf hingewiesen, dass wir doch gar keine Angst zu haben brauchen, denn Christus ist in der ätherischen Welt und schaut uns an. Für diese Zeilen wurde ich beschimpft. Ich wiederhole sie gerne noch mal: Wozu brauchen wir so viel Angst? Er ist ganz in der Nähe, und wer würde besser wissen, was wir brauchen?
1915 bereits sagte Rudolf Steiner zu den Mitgliedern:
‚Und so kommt es denn, daß in unserer Zeit, da wo es sich um Erkenntnis, um Erkenntnisstreben handelt, die Menschen nur zu sehr geneigt sind, sich irgend etwas vorzumachen. Auf der einen Seite möchten die Menschen heute frei sein von jeglichem Autoritätsglauben, auf der anderen Seite sind die Menschen gerade heute dem schlimmsten Autoritätsglauben verfallen. Denn wenn einer irgend etwas bringt – ich habe das oft in anderem Zusammenhange erörtert –, was das Mäntelchen der Wissenschaftlichkeit trägt, dann ist der Glaube an so etwas Wissenschaftliches ganz allgemein. Die Menschen wollen nicht zu dem sich heraufringen, was wirklich individuelles Erkenntnisstreben ist. Sie sind in Wahrheit, ohne daß sie es merken, zu bequem, zu träge, um diejenigen Kräfte der Seele in Tätigkeit zu versetzen, die eben in Tätigkeit kommen, wenn man mit der Erkenntnis ringt. Und so wollen sich die Menschen mit dem, was allgemein als autoritativ-wissenschaftlich anerkannt ist, wie durch ein seelisch-geistiges Narkotikum beruhigen. Sie wollen dasjenige, was so allgemein anerkannt ist, fertig übernehmen, damit sie nicht das individuelle Erkenntnisstreben in Tätigkeit zu versetzen brauchen. Im Grunde genommen ist das Aufbäumen gegen die geisteswissenschaftliche Weltanschauung wesentlich darauf zurückzuführen, daß diese geisteswissenschaftliche Weltanschauung an die einzelnen Seelen die Anforderung stellt, die individuellen Kräfte in Tätigkeit zu versetzen, mitzudenken, mitzufühlen. Das wollen aber die Menschen nicht. Sie wollen sich ein gewisses autoritatives Wissen fertig übergeben lassen.‘ (GA 254, S. 247/248).
Mit Pfingsten werden wir verbrüdert, sprechen alle dieselbe Sprache, verstehen uns auch ohne Worte, lieben uns untereinander mit brennendem Feuer.
Zwischen Himmelfahrt und Pfingsten Von Mieke Mosmuller